Barroso in Athen: Schluss mit den Verzögerungen

Kommissionspräsident ist zuversichtlich und bietet Unterstützung an

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat Griechenland bei einem Besuch in Athen zu schnellen Ergebnissen bei den versprochenen Reformen gedrängt. "Das Schlüsselwort heißt: Liefern!", sagte er. "Um das Vertrauen der europäischen und internationalen Partner zu erhalten, müssen die Verzögerungen ein Ende haben. Worte sind nicht genug; Taten sind viel wichtiger", sagte Barroso nach einem Treffen mit Ministerpräsident Antonis Samaras.

Zugleich zeigte sich der Kommissionspräsident zuversichtlich und sagte den Griechen die Unterstützung der Kommission zu. "Ich komme als ein Freund Griechenlands und habe immer wieder gesagt, dass Griechenland es schaffen kann, dass Griechenland und Europa es gemeinsam schaffen werden." Nach seinem Treffen mit Samaras sei er in seiner Zuversicht bestärkt, dass die Koalitionsregierung am Reformpfad festhält. Über den Stand der Reformen informiert sich derzeit die Troika aus Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds in Athen.

Mit Blick auf die Eurozone insgesamt zeigte sich Barroso beeindruckt von den Reformanstrengungen in vielen Ländern. Die Kommission werde Anfang September ihre Vorschläge für eine Bankenunion vorlegen. Die Europäische Zentralbank werde darin die Aufsichtsbehörde für die Eurozone werden – in vollständiger Trennung zu ihren unabhängigen Aufgaben in der Währungspolitik. Dies werde zu mehr Vertrauen und damit zu mehr Finanzstabilität führen. "Die Regierungen der Eurozone und die europäischen Institutionen – natürlich einschließlich der Europäischen Kommission und der EZB – werden alles Notwendige tun, um die Finanzstabilität in der Eurozone zu sichern", sagte Barroso.