Für eine zukunftsfähige Mobilitätsentwicklung in Aachens Innenstadt

Aachen wird Lead-Partner im Civitas-Projekt "Dyn@mo"

Die Civitas-Initiative wurde 2002 von der Europäischen Kommission mit dem Ziel der Gestaltung einer nachhaltigen urbanen Mobilität ins Leben gerufen. Bisher haben bereits 60 europäische Städte an dem Projekt teilgenommen und insgesamt Fördergelder in Höhe von rund 300 Millionen Euro von der EU erhalten. Die EU beabsichtigt hier jedoch nur das Innovative zu fördern und nicht die Infrastruktur an sich. Aachen nimmt als vierte deutsche Stadt nach Berlin, Bremen und Stuttgart am Projekt teil.

Zusammen mit den Städten Gdynia (Polen), Koprivinca (Kroatien) und Palma de Mallorca (Spanien) ist nun auch Aachen nach einer umfangreichen Bewerbung Lead-Partner des Projekts geworden. Mindestens zwei Mal im Jahr finden gemeinsame Treffen der beteiligten Städte statt, um sich über Konzepte des Mobilitätsmanagement ihrer Städte auszutauschen. Die entwickelten Konzepte sollen einen hohen Grad an Übertragbarkeit auf andere europäische Städte haben. Ein gegenseitiges voneinander Lernen ist ein Ziel des Projekts.

Für Aachen stehen die Verkehrsentwicklungsplanung sowie die Elektromobilität im Mittelpunkt des Projekts. Im Dialog mit Bürgern sollen konkrete Vorschläge zur Mobilitätsplanung und Serviceverbesserung entstehen. Die Entwicklung einer Web 2.0-Anwendung, einer sogenannten App, ist ebenfalls Ziel des Projekts. Diese soll vor allem auf das Nutzverhalten der jungen Verkehrsteilnehmer in der Universitätsstadt abzielen, das zukünftiger noch stärker durch Smartphones geprägt sein wird. Eine solche umfassende App, die Auskunft über verschiedene Verkehrsmittel gibt, soll genau auf die Multimobilität dieser Generation bedienen. Daher ist ein guter Informationsfluss enorm wichtig.

Auch die Städteregion ist bei dem Civitas-Projekt mit im Boot, denn es gibt aufgrund der vielen Pendlerbeziehungen zwischen Stadtzentrum und Umland auch Überlegungen, über eine Verkehrsentwicklungsplanung über die Stadtgrenzen hinaus zu beratschlagen.

Als allgemeines Ziel des Projekts ist festgeschrieben, die ökologische Performance und Energieeffizienz der Städte zu verbessern. Ein vermehrter Gebrauch von alternativen Kraftstoffen, die verstärkte Nutzung von Elektromobilität und Car-Sharing sollen einen großen Beitrag zur Zielerreichung leisten. Auf dem Weg dorthin ist es nötig, in neue Technologien vorzustoßen, neue Mobilitätsoptionen zu entwickeln und die Akzeptanz in der Bevölkerung für einen neuen Lebensstil, der sich durch Mobilität ohne eigenes Auto auszeichnet, zu erreichen.

Neben der Stadt Aachen übernimmt auch die Firma „Rupprecht-Consults“ als Projektmanager die Verantwortung für das Projekt.

Aachen erhält im Rahmen des Projektes ein Fördergeld in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro. Dieses wird aber mit den zahlreichen Partnern, die mit an dem Projekt arbeiten, geteilt. Involviert in das Projekt sind zum Beispiel die Aseag, die Hochschule, die Städteregion oder Cambio Carsharing.

Zum Start des Projekts wird es am 28. Januar eine Auftaktveranstaltung in Aachen geben, an der Vertreter der EU-Kommission und der beteiligten Städte sowie Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, teilnehmen werden.