EU-Kommission fördert Ausbau des europäischen Energienetzes

13-10-16-Windraeder6 Milliarden Euro Fördergelder für 250 Großprojekte

Erschwinglich, sicher und grün: Damit die Energieversorgung in Europa in Zukunft gesichert ist, treibt die EU-Kommission den Ausbau des Energienetzes voran. Dazu hat sie eine Liste mit 250 Projekten vorgestellt, 22 davon aus Deutschland. Diese europäischen Großprojekte erhalten unter anderem einem leichteren Zugang zu Fördergeldern in Höhe von insgesamt knapp 6 Milliarden Euro. Außerdem sollen Genehmigungen in Zukunft nach höchstens dreieinhalb Jahren erteilt werden und eine einzige nationale Anlaufstelle für die Projekte zuständig sein. So will die EU-Kommission die Energiemärkte in den einzelnen Mitgliedstaaten stärker vernetzen und dafür sorgen, dass die Energiequellen diversifiziert werden.

„Wir müssen sichergehen, dass unsere begrenzten Mittel sinnvoll eingesetzt werden. Die EU-Gelder sollten dort gewährt werden, wo sie für die europäischen Verbraucher die größten Vorteile bringen. Mit dieser Liste von Energieinfrastrukturvorhaben und den sich aus ihnen ergebenden Vorteilen hoffen wir zudem, zusätzliche Investoren zu interessieren“, sagte Energiekommissar Günther Oettinger.

Zu den deutschen Projekten zählen unter anderem die Nord-Südanbindung von Schleswig-Holstein nach Bayern, um die Energie aus den Windparks in den Süden zu transportieren sowie die Anbindung von Eisenhüttenstadt in Brandenburg nach Polen.

In die Liste wurden ausschließlich Projekte aufgenommen, die einen spürbaren Nutzen für mindestens zwei EU-Mitgliedstaaten haben, zur Marktintegration beitragen, den Wettbewerb verstärken, die Versorgungssicherheit erhöhen und die CO2-Emissionen senken.

Für diese Liste wurde die Öffentlichkeit und Interessenträger konsultiert, einschließlich der nicht staatlichen Umweltorganisationen. Vertreter der Mitgliedstaaten, des Europäischen Verbunds der Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-Strom) und des Europäischen Verbunds der Fernleitungsnetzbetreiber (ENTSO-Gas), der nationalen Übertragungsnetzbetreiber und Projektträger, der nationalen Regulierungsbehörden und der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (ACER) waren an der Auswahl der Projekte beteiligt.