Verkehrskommissarin Bulc wirbt in Berlin für intelligente Städte

EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hat in Berlin die Generalversammlung der Europäischen Innovationspartnerschaft "Intelligente Städte und Gemeinschaften" eröffnet.

Dabei betonte sie die Bedeutung von intelligenten Städten und Gemeinschaften für Europas Zukunft: "Beschäftigungsmöglichkeiten und Wachstum sind Europas Prioritäten. Heute werden über 85 Prozent von Europas Wirtschaftswachstum und Wohlstand in den Städten generiert." Die Lebensqualität und die Attraktivität von Städten als Umfeld für neue Geschäftsmöglichkeiten seien die Schlüsselparameter für den Erfolg im globalen Wettbewerb um Talente, Wachstum und Investitionen.

Technologien und Dienstleistungen für intelligente und nachhaltige Städte seien ein bedeutender Wachstumsmarkt, dessen globaler Wert auf 1,3 Billionen Euro im Jahr 2020 geschätzt wird. Deshalb sollen nach Meinung der Kommissarin Städte als Europas zentraler Wettbewerbsvorteil betrachtet werden. Allerdings sei eine besser koordinierte Herangehensweise notwendig. Die EU-Kommission wird dazu ihre Agenda zu intelligenten Städten in den kommenden Monaten aktualisieren.

Bulc gratulierte allen Beteiligten, die ihre Kräfte in dieser Partnerschaft vereint haben und lobte den unternehmerischen Geist, der 370 Projekte mit über 4000 Partnern hervorgebracht habe. Es sein ein großer Schritt hin zur Umsetzung der Prioritäten, die die EU-Kommission in den verschiedenen Bereichen gesetzt habe. An Projekten zur urbanen Mobilität sei sie als Verkehrskommissarin besonders interessiert, vor allem zu Elektroautos und intelligenten Verkehrssystemen. Die Innovationspartnerschaft entwickelt derzeit dazu eine Plattform, die gemeinsame Projekte erleichtern und die Einführung von intelligenten und sauberen Transportlösungen unterstützen wird. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Zahl der Autos in den Städten, die mit herkömmlichem Kraftstoff fahren, zu halbieren. Die Stadtlogistik soll bis dahin sogar ganz CO2-frei sein. Außerdem bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten halbiert werden.

Die EU-Kommissarin unterstrich, wie wichtig es ist, Investitionen zu mobilisieren, um intelligente Städte zu fördern. Diese könnten durch eine Reihe von Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene unterstützt werden: Mit der Investitionsoffensive von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker werde die Unterstützung für die Städte auf EU-Ebene stark ausgebaut: Aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen, dem Herzstück des Investitionsplans, werden 11,2 Mrd. Euro für urbane Mobilität bereitgestellt. Hinzu kommt die Förderung aus den Europäischen Strukturfonds, von denen mindestens fünf Prozent in die urbane Entwicklung investiert werden müssen. Außerdem wird die EU aus dem EU-Forschungsförderprogramm Horizont 2020 Geld bereitstellen, um Forschungs-und Innovationsprojekte zu intelligenten Städten zu finanzieren.

Die EU-Kommission hat im Jahr 2012 die Europäische Innovationspartnerschaft "Intelligente Städte und Gemeinschaften" ins Leben gerufen, um Europas Städte zu intelligenten und nachhaltigen Lebensräumen zu entwickeln. Seitdem arbeiten Partner aus ganz Europa daran, gemeinsam intelligente Lösungen in den Bereichen Energie, Informations-und Kommunikationstechnologien und Verkehr zu finden.

Die herausragende Bedeutung der Städte für Europas Wachstum verdeutlichen auch die Zahlen, die die europäische Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht hat: Unter den zehn wohlhabendsten Regionen sind sieben Hauptstadtregionen: Inner London, Großherzogtum Luxemburg, Brüssel, Hamburg, Groningen, Bratislava, Stockholm, Île de France und Prag.