EU-Forschungsgelder bringen sieben innovative deutsche Projekte zur Marktreife

Glühbirne mit Baum 300Gleich zwei Aachener Einrichtungen, die Firma Gridhound und die RWTH Aachen, profitieren in der vierten Runde des Fördermechanismus für innovative Projekte (Fast Track to Innovation – FTI). Insgesamt sind sechs deutsche Firmen und eine Hochschule an den  insgesamt 16 ausgewählten Projekten beteiligt – neben der Kaiserstadt unter anderem aus Stuttgart, Karlsruhe und Schondorf.

Die erfolgreichen 16 Projekte mit 72 Partnern aus 16 Ländern erhalten insgesamt 36 Mio. Euro. Gefördert werden sie aus dem beim EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 angesiedelten FTI-Instrument. Die Unternehmen habe damit die Möglichkeit, ihre vielversprechenden Ideen schneller erfolgreich zu vermarkten. Forschungskommissar Carlos Moedas sagte: „Mit Horizont 2020 wollen wir innovative Unternehmen beim Wettbewerb in den globalen Märkten unterstützen. Die Ergebnisse führen zu einer Gesamtinvestition von fast 135 Mio. Euro für den Schnellzugang zur EU-Förderung für marktreife Innovationen und tragen dazu bei, europäische Forschung und Entwicklung erfolgreich zu vermarkten.“

SBP Sonne GmbH aus Stuttgart ist Partner in einem Projekt zu solarthermischen Kraftwerken, die Firma Hitex aus Karlsruhe Koordinator eines Projekts zur besseren Steuerung von Zugtüren, Resuscitec, Koordinator eines Projekts zu einer neuen Therapie für Wiederbelebung nach Herzstillstand. An dem Projekt ist auch die Firma UKLFR beteiligt, beide Unternehmen haben ihren Sitz in Freiburg im Breisgau. Erfolgreich waren auch Gridhound aus Aachen und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule, Aachen, als Partner bei einem Projekt zu intelligenten Netzen zu erneuerbaren Energien und Nesscap Energy GmbH aus Schondorf als Partner in einem Projekt zur Energiespeicherung.

Das Ziel von Fast Track to Innovation (FTI) ist es, eine schnellere Vermarktung von Forschungsergebnissen zu ermöglichen. Als Querschnittsmaßnahme des EU-Forschungsprogramms Horizont 2020 soll FTI das Antragsverfahren von der Einreichung bis zur Vertragsunterzeichnung auf maximal sechs Monate verkürzen.

FTI bietet für Antragstellende ein Sprungbrett, um fortgeschrittene neue Ideen schnell in marktfertige Produkte, Verfahren, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle oder ähnliches zu transferieren. Gesucht werden interdisziplinäre und transsektorale Ansätze. Dabei zielt FTI auf technologische Durchbrüche und Service-Innovationen ab.

Das Instrument ist für alle Arten von Einrichtungen offen, wie z. B. Industrie (KMU und Großunternehmen), Hochschulen oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Mindestens 60 Prozent des Gesamtbudgets ist jedoch für Industriepartner vorzusehen oder eine Mindestzahl von Industriepartnern ist zu beteiligen. Alle 3-5 Partner müssen ihren Sitz in mindestens drei verschiedenen Staaten der EU oder den assoziierten Staaten haben. Die Forschung sollte abgeschlossen sein und die innovative Idee  sehr großes Marktpotenzial aufweisen und innerhalb von drei Jahren auf den Markt gebracht werden.

Die themenoffenen Anträge für die Bereiche der Grundlegenden und industriellen Technologien (LEIT) sowie der Gesellschaftlichen Herausforderungen können jederzeit eingereicht werden. An drei Stichtagen im Jahr trifft die Europäische Kommission Entscheidungen über die Förderung auf Basis der Arbeitsprogramme. Antragsberechtigt sind alle Rechtspersonen in kleinen Verbundprojekten mit maximal fünf Partnern. Die Fördergrenze liegt bei 3 Mio. Euro. Die Laufzeit des Projekts soll zwischen 12 und 24 Monate betragen. Der nächste Stichtag ist der 25.10.2016.