Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin hat EU-Agrarkommissar Phil Hogan den Fahrplan für die Reform der EU-Agrarpolitik nach 2020 skizziert. Der Prozess für die Modernisierung der Gemeinsamen Agrarpolitik in der nächsten Finanzierungsperiode beginne am 2. Februar mit einer breit angelegten öffentlichen Konsultation, sagte Hogan am Donnerstagabend bei der Eröffnung der weltgrößten Agrar- und Ernährungsmesse. „Unser Ziel ist es, Wege zu finden, wie die Agrarpolitik zu modernisieren und zu vereinfachen ist. Ich bin mir der Komplexität unserer Politik sehr wohl bewusst und möchte mich dafür einsetzen, dass sie für die europäischen Landwirte einfacher wird.“ Ende des Jahres 2017 werde die Kommission eine Mitteilung zur Zukunft der EU-Agrarpolitik vorlegen.
„Die Grüne Woche sorgt für ein großes Engagement der Landwirtschaft mit den Bürgern“, sagte Hogan. „Das ist wichtig, denn wir brauchen die Unterstützung von möglichst vielen Menschen - vor allem unserer Stadtbürger -, um unsere Landwirte und ländlichen Gemeinschaften für die bevorstehenden Herausforderungen zu stärken.“
„Als EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung habe ich stets deutlich gemacht, dass die Landwirte und der breitere Agrar- und Ernährungssektor eine umfassende und vorrangige Rolle bei der Erfüllung der gesellschaftlichen Erwartungen für eine umweltverträgliche Nahrungsmittelproduktion spielen müssen. Aber es ist gleichermaßen wichtig, dass die Bürger die Landwirtschaft verstehen und wie viel qualifizierte Arbeit und Hingabe nötig ist, um qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren und dabei Klima und Umwelt zu schützen. Die Grüne Woche ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um dieses gegenseitige Verständnis zu stärken“, so Hogan weiter.
Zuerst müssten die Landwirte die Verantwortung für den Wandel übernehmen. Doch Bürger und Politiker müssten auch akzeptieren, dass Landwirte für ihren Einsatz für die Umwelt die richtigen Anreize benötigen. „Wer ist besser aufgestellt als die Landwirte, um die Wasser- und Bodenerhaltung zu verbessern? Wer ist besser aufgestellt als die Landwirte, um bei der Schaffung wirklich nachhaltiger Nahrungsmittelproduktionssysteme voranzugehen? Wer ist besser aufgestellt als die Landwirte, um bei der Bewältigung der steigenden weltweiten Nahrungsmittelnachfrage voranzugehen?“, fragte Hogan an das Publikum gerichtet.