EU und Japan schließen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen ab

Global Handel 300EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Japans Premierminister Shinzo Abe haben am 8. Dezember die Einigung über das seit 2013 verhandelte Wirtschaftsabkommen bekanntgegeben. Beim EU-Japan-Gipfeltreffen im vergangenen Juli hatten sich beide Seiten bereits auf eine gemeinsame politische Vereinbarung geeinigt. Nun haben sich Handelskommissarin Cecilia Malmström und der japanische Wirtschaftsminister über die letzten noch offenen Punkte verständigt. Damit kann das größte jemals von der EU ausgehandelte bilaterale Freihandelsabkommen nach Zustimmung durch Europäischem Parlament und Mitgliedstaaten möglicherweise schon 2019 in Kraft treten.

Juncker begrüßte die Einigung als starke Botschaft gegen Protektionismus und für offenen Handel. „Das ist die EU von ihrer besten Seite. Die EU und Japan senden eine starke Botschaft zur Verteidigung eines offenen, fairen und regelbasierten Handels. Das Abkommen verankert gemeinsame Werte und Prinzipien und bringt spürbare Vorteile für beide Seiten, während es die jeweiligen Empfindlichkeiten berücksichtigt.“

„Genau zur rechten Zeit – wir halten unser Versprechen, das Win-Win-Abkommen noch in diesem Jahr abzuschließen. Die EU und Japan teilen eine gemeinsame Vision von einer offenen und regelbasierten Weltwirtschaft, die höchste Standards garantiert. Das Potenzial des Abkommens ist enorm und ich freue mich, dass die EU und Japan auf gutem Weg sind, das Abkommen nächstes Jahr zu unterzeichnen“, fügte Malmström hinzu.

EU-Firmen exportieren jährlich Waren im Wert von über 58 Milliarden Euro und Dienstleistungen im Wert von mehr als 28 Milliarden Euro nach Japan. Europäische Unternehmen stehen jedoch beim Export nach Japan vor Handelshemmnissen, die ihnen den Wettbewerb erschweren. Das Handelsabkommen mit Japan hat daher zum Ziel diese Hemmnisse zu beseitigen, zur Ausgestaltung globaler Handelsregeln beizutragen, die unseren hohen Standards und unseren gemeinsamen Werten gerecht werden und ein deutliches Signal dahin gehend auszusenden, dass zwei der größten Volkswirtschaften der Welt Protektionismus ablehnen.

Parallel dazu verhandelt die EU auch über ein strategisches Partnerschaftsabkommen mit Japan.