191 Millionen Euro für humanitärer Hilfe für die Länder der Sahelzone

Kornfeld 300Angesichts der schlimmsten Nahrungsmittel- und Ernährungskrise in der Sahelzone in den vergangenen fünf Jahren und der anhaltenden Unsicherheit hat die Kommission am Dienstag, 10. Juli, ein humanitäres Hilfspaket im Wert von 191,3 Mio. Euro angekündigt.

„Die Nahrungsmittelkrise in den Ländern der Sahelzone verschärft sich, deshalb ist keine Zeit zu verlieren. Unsere EU-Hilfe ist für die am stärksten von der Krise betroffenen Menschen gedacht. Unsere neue Hilfe soll mehr als 1,1 Millionen Menschen erreichen, die Nahrungsmittelsoforthilfe benötigen, und die Behandlung von über 650.000 schwer unterernährten Kindern unterstützen“, erklärte der für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar, Christos Stylianides.

Die heute angekündigte Hilfe wird acht Ländern der Region zugutekommen: Burkina Faso, Tschad, Kamerun, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und Senegal. EU-Mittel werden ferner in Initiativen zur Verringerung des Katastrophenrisikos fließen, die der Bevölkerung dabei helfen können, sich besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten.

Die Europäische Union ist einer der größten Geber humanitärer Hilfe für die Sahelzone. Im Jahr 2017 hat die EU für die Bevölkerung in der Region humanitäre Hilfe in Höhe von 240,8 Mio. Euro bereitgestellt, u. a. für die lebensnotwendige Nahrungsmittelhilfe für schutzbedürftige Haushalte, die Behandlung stark unterernährter Kinder sowie medizinische Versorgung, Wasser- und Sanitärversorgung, Unterkünfte und Schutz.

Aufschlüsselung der Mittel:

Land

Mittelzuweisung

Burkina Faso

11 095 000

Tschad

40 200 000

Kamerun

13 900 000

Mali

35 350 000

Mauretanien

11 405 000

Niger

32 250 000

Nigeria

35 300 000

Senegal

1 000 000

Regional

10 800 000

Insgesamt

191 300 000

Hintergrund

Die humanitäre Lage in der Sahelzone, die zu den ärmsten Regionen der Welt zählt, ist äußerst angespannt. Fast 11,8 Millionen Menschen in den acht Ländern der Region benötigen sofortige Nahrungsmittelhilfe, um eine akute Hungersnot zu verhindern, wobei Frauen und Kinder am stärksten betroffen sind. Bis zu 4 Millionen Kinder sind von schwerer akuter Unterernährung bedroht und benötigen lebensrettende Behandlung, das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Situation verschlechtert sich rasch, da Tausende von Familien ihre Nahrungsmittelreserven vier Monate früher als üblich ausgeschöpft haben und die nächste Ernte erst im September ansteht.

Der humanitäre Bedarf in der Sahelzone ist enorm. Gleichzeitig fördert die EU weiterhin gemeinsame Anstrengungen mit Entwicklungspartnern, um die langfristige Resilienz in der Region zu stärken.

Die EU stellt zusammen mit ihren Mitgliedstaaten 8 Mrd. Euro für den Zeitraum 2014-2020 bereit und ist somit der größte Geber von Entwicklungshilfe für die Region.