EU-Sondergipfel zur Rettung Griechenlands

Auch der Finanzsektor ist Teil der gemeinsamen Strategie

Auf dem gestrigen EU-Sondergipfel einigten sich die 17 Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone auf eine gemeinsame Strategie zur Rettung Griechenlands und zur Stabilisierung des gesamten Währungsraums. Das neue Hilfspaket der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat einen Umfang von 109 Milliarden und soll den griechischen Finanzbedarf bis zum Jahr 2014 sicherstellen. Dies soll unter anderem durch niedrigere Zinsen und längere Kreditlaufzeiten geschehen, die zum Teil bis auf 30 Jahre gestreckt werden.

Die gemeinsame Strategie beinhaltet weitere Einzelmaßnahmen, worunter auch die Einbeziehung des Finanzsektors mit einem zusätzlichen Betrag von 37 Milliarden Euro fällt. Bis zum Jahr 2019 könnte der Nettobetrag der Banken und Versicherungen durch weitere beschlossene Maßnahmen dann auf 106 Milliarden Euro ansteigen. Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone beschlossen zudem, die Macht der Rating-Agenturen einzudämmen. Hierbei wurde die Kommission damit beauftragt, Vorschläge zu entwickeln, wie eine europäische Rating-Agentur aussehen könnte. Des Weiteren soll die Entwicklung einer europäischen Wirtschaftsregierung stärker als bisher vorangebracht werden.

Die beteiligten Akteure des Krisengipfels zeigten sich entschlossen und betonten ihre Handlungsfähigkeit in dieser schwierigen Situation. Bundeskanzlerin Angela Merkel beschrieb die Beschlüsse als "wichtige Etappe", wenngleich Griechenland noch einen langen Weg vor sich habe. Der französische Staatspräsident unterstrich die Einbeziehung des Finanzsektors als einen Sonderfall, der nur für Griechenland gelten würde: "Wir werden es für kein anderes Land der Euro-Zone machen".