EU erhöht Hilfen für Dürreopfer am Horn von Afrika

Kommissarin für Krisenreaktion und Humanitäre Hilfe besuchte das Katastrophengebiet

Die Europäische Kommission stockt ihre Hilfen für die hungernden Menschen in den afrikanischen Dürregebieten um zunächst weitere 27,8 Millionen Euro auf. Diese kommen zu den bisherigen 70 Millionen Euro hinzu. Nach ihrem Besuch in dem Katastrophengebiet sagte Kommissarin Kristalina Georgieva, zuständig für Krisenreaktion und Humanitäre Hilfe: "Die Krise am Horn von Afrika hat ein bislang ungekanntes Ausmaß angenommen und erfordert daher Hilfe in einem noch nie erreichten Umfang. Aus diesem Grund habe ich zusätzlich zu der heute angekündigten Bereitstellung weiterer Mittel von 27,8 Millionen Euro Schritte eingeleitet, um zusätzliche 60 Millionen für die Linderung der Not so vieler Menschen zu mobilisieren." Damit wird die EU fast 160 Millionen Euro an Hilfsleistungen für die Region bereitstellen.

11-07-28-GeorgievaGeorgieva traf bei ihrem Besuch im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab somalische Familien, die vor dem jahrzehntelangen Konflikt und der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren geflohen sind. Von dort reiste sie nach Somalia, um sich ein Bild der Lage der Binnenflüchtlinge und der Arbeit der Hilfsprojekte vor Ort zu machen. "Die Europäer leisten einen enormen Beitrag zur Bewältigung der Krise, doch die Lage verschärft sich weiter, besonders in Somalia. Allein in Dadaab leben über 400 000 Menschen in Flüchtlingslagern, die für 90 000 Personen ausgelegt sind. Täglich fliehen über 3000 Somalier nach Äthiopien und Kenia, um dort Nahrung und Sicherheit zu suchen.“

Mit dem neuen Hilfspaket werden Nahrungsmittel für die am stärksten gefährdeten Haushalte bereitgestellt. Zudem wird Unterstützung für den Schutz der Tiergesundheit und des Viehbestands in Kenia, Äthiopien, Somalia und Dschibuti geleistet. Die Dürre und die Massenvertreibungen am Horn von Afrika sowie die hohen Nahrungsmittelpreise und immer knapper werdenden Ressourcen haben die weltweit größte humanitäre Krise ausgelöst, die derzeit rund 11 Millionen Hilfebedürftige trifft.