EU-Kommission plant, 6,9 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen
2692 ehemalige Beschäftigte der Adam Opel AG und eines Zulieferbetriebs könnten bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz mit knapp 7 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) unterstützt werden. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, für Deutschland Mittel in Höhe von 6,9 Mio. Euro aus dem EGF bereitzustellen. Sozialkommissarin Marianne Thyssen sagte: "Die weltweite Wirtschafts-und Finanzkrise beeinflusste die Nachfrage nach Autos, was immer noch Folgen für die Beschäftigung in der Fahrzeugindustrie hat. Die von uns vorgeschlagenen Mittel in Höhe von knapp 7 Mio. Euro sollen diesen entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Fahrzeugindustrie helfen, ihre Kompetenzen an neue Anforderungen anzupassen und ihnen den Übergang in eine neue Beschäftigung zu erleichtern."
Deutschland hat Unterstützung aus dem EGF beantragt, nachdem 2881 Arbeitskräfte bei der Adam Opel AG und einem ihrer Zulieferer entlassen wurden. Die Arbeitsplätze gingen verloren, da das Opel-Werk in Bochum geschlossen werden musste, nachdem infolge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise die Nachfrage im Zeitraum 2007 bis 2013 eingebrochen war.
Die aus dem EGF kofinanzierten Maßnahmen würden mit Berufsberatung, Weiterbildung, Beratung bei der Existenzgründung, Betreuung und Beratung nach Antritt einer neuen Stelle sowie Transferkurzarbeitergeld 2692 Entlassenen bei der Suche nach einer neuen Stelle helfen.
Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise sank die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge in der EU und den EFTA-Staaten im Zeitraum 2007 bis 2013 von über 16 Millionen auf 12 Millionen. Die Hersteller von Klein- und Mittelklassefahrzeugen im mittleren Preissegment waren besonders betroffen, die Verkaufszahlen von Economy- und auch Premium- oder Luxusfahrzeugen wurden hingegen nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die Adam Opel AG als einer der wichtigen Akteure im mittleren Preissegment von Klein- und Mittelklassefahrzeugen wurde von der Krise besonders hart getroffen. Im Zeitraum 2007 bis 2013 sanken die Opel-Verkaufszahlen in Europa um 39 Prozent, und bei dem Unternehmen kam es zu problematischen Überkapazitäten.
Die Entlassungen haben beträchtliche negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft in Bochum. Die Arbeitslosenquote der Stadt Bochum liegt deutlich über dem deutschen Durchschnitt, einen großen Teil davon machen Arbeitssuchende über 55 Jahre aus. Da mehr als ein Viertel der bei Opel entlassenen Arbeitskräfte ebenfalls in diese Altersgruppe fällt, wird sich die Beschäftigungssituation in Bochum deutlich verschlechtern.
Die Kosten für das Maßnahmenpaket werden mit insgesamt 11,5 Mio. Euro veranschlagt, wovon aus dem EGF 6,9 Mio. Euro bereitgestellt würden. Der Vorschlag muss nun noch vom Europäischen Parlament und vom EU-Ministerrat genehmigt werden.
- Pressemitteilung der EU-Kommission
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