01.12.2005
Karlspreis-Diskurs 2005: Europa - Quo vadis?

Zusammen mit der Karlspreisstiftung und dem EU-Parlament lud die Stadt Aachen mit EUROPE DIRECT zu einem Diskurs über die Zukunft Europas ein.

Damit gibt es erstmals eine Kooperation zwischen dem Bürgerparlament und dem Bürgerpreis für Verdienste um die europäische Einigung.

Aachens Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden leitet den Karlspreis-Diskurs 2005 ein. - Foto: Helmut Rüland

Gro Harlem Brundtland und György Konrád - Foto: Helmut RülandAn der live vom Fernsehen übertragenen Diskussion nahmen neben dem Präsidenten des EU-Parlaments, mehreren EU-Parlamentsmitgliedern, dem belgischen Premierminister Guy Verhofstadt und dem Ehrengast Prinz Philippe von Belgien sieben ehemalige Karlspreisträger teil:

Pat Cox (2004), György Konrád (2001), Gro Harlem Brundtland (1994), Jacques Delors (1992), Gyula Horn (1990), Emilio Colombo (1979), Leo Tindemans (1976).

Der medienerfahrene Pat Cox bat als Moderator von vier Themenblöcken jeweils um eine Einleitung: Jacques Delors sprach zum "Verfassungsvertrag", Gro Harlem Brundtland aus Norwegen über "Europa in der Welt", Gyula Horn zur "EU-Erweiterung" und György Konrad über die "Europäische Identität".

Emilio Colombo - Foto: Winfried Brömmel Einig waren sich die Redner, dass die EU ein Europa derStudierende des Europastudiengangs MES - Foto: Winfried Brömmel Grundwerte sichert, das geteilte Souveränität mit geteilter Solidarität vereint.

Dabei gilt es, die junge Generation vor dem Hintergrund der unaufhaltsamen Globalisierung der Welt von der Idee und der wirtschaftlichen Stärke Europas zu überzeugen. Die europäische Identität ist nicht starr sondern dynamisch zu sehen, wobei ihr Fundament immer die Bejahung von Demokratie und Menschenrechten und die Absage an Ideologien und Fundamentalismus bildet.

Nicht nur die jüngeren Gäste des Karlspeis-Diskurses bekamen eindrucksvoll gezeigt, wie Leidenschaft und Geduld die Idee Europa voranbringen.

30.11.2005
Politische Bildungsstätte: Europa - eine Weltmacht ... ?

Der Rat für Volks- und Erwachsenenbildung (RVE) der Deutschsprachigen Gemeinschaft lud Herrn Thomas Fiedler von EUROPE DIRECT als Referenten nach Eupen ein. Innerhalb eines vierteiligen Vortragszyklus berichtete und diskutierte der Referent zum Thema "Europa - eine Weltmacht, eine Wirtschafts- und Wertegemeinschaft, eine Schicksalsgemeinschaft?"
Leitfragen des Abends waren: Wie sieht die Strategie Europas in einem zu koordinierenden Kräfteverhältnis aus? Wie kann das EU-Parlament seine demokratische Legitimität erhalten? Ist Europa ein "politischer Zwerg" oder eine zukünftige Großmacht im Kontext einer globalisierten Wirtschaft?

Ein begeisterter Zuhörer äußerte sich per E-Mail bei EUROPE DIRECT: "Herr Fiedler hat gestern Abend in Eupen ein Referat gehalten. Seine Analyse über die Werte Europas und seine Europabegeisterung haben auch mich begeistert."

07.11.2005
Europäische Horizonte: Was heißt "soziales Europa"?

EU-Kommissar Vladimír Špidla - Foto: Winfried BrömmelSeit 2004 ist Vladimír Špidla EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit. Gut 70 Bürgerinnen und Bürger nutzten im Aachener Ludwig Forum die Gelegenheit, sich das von der EU angestrebte "Europäische Sozialmodell" von Herrn Špidla erläutern zu lassen. Demnach begegnet die EU der Herausforderung der Globalisierung mit einer umfassenden Strategie für Wachstum und Beschäftigung, die ergänzt wird durch soziale Ausgleichsbemühungen. Als Grundpositionen nannte der Tscheche die Investition in die Entwicklung der Menschen, die Gleichheit aller innerhalb der sozialen Sicherungssysteme und die Vermeidung von Ghetto-Bildungen.

Diskussion mit dem EU-Kommissar - Foto: Winfried BrömmelKritische Fragen aus dem Publikum forderten Stellungnahmen z.B. zur Dienstleistungsrichtlinie, zur Währungsunion oder zu einer möglichen Vollbeschäftigung. Am Beispiel der angestrebten Vollbeschäftigung machte der Kommissar deutlich, dass es sich hierbei um ein moralisches Konzept der EU handele, nicht um ein ökonomisches: "Es ist und bleibt ein Ziel, auch wenn aus rein wirtschaftlicher Sicht eine Arbeitslosigkeit von 8% gut wäre." Dabei müsse der demographische Wandel beachtet werden, was in Zukunft eine längere Lebensarbeitszeit, aber auch bessere Bildung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeute.

Souverän eingeleitet und moderiert wurde die Veranstaltung von Barbara Gessler, der regionalen Leiterin der Europäischen Kommission in Bonn.

03.11.2005
Uni im Rathaus:
Politische Krise als Aufbruch zu Bürgernähe und Demokratie


Prof. Emanuel RichterZusammen mit "RWTHextern Das Bürgerforum" lud EUROPE DIRECT zu einem Vortrag von Prof. Emanuel Richter, einem renommierten Europa-Experten der RWTH Aachen, in den Krönungssaal ein. Das vorläufige Scheitern des Europäischen Verfassungsvertrags bedeutet laut Prof. Richter eine produktive Krise, da die Bürger in einigen EU-Staaten, bei aller nationalen Befangenheit, durchaus auch europapolitische Urteile abgegeben hätten. Da die EU zu weit entfernt vom unmittelbaren Zugang der Bürger sei, wünschen diese nun ein Innehalten und intensives Nachdenken über Europa.

Bürger lesen die 20 Fragen zu Europa - Foto: Winfried BrömmelIn der jetzigen Aufbruchphase plädiert Prof. Richter dafür, die produktiven demokratischen Reflexe der Bürger in eine solide politische Urteilsbildung zu überführen. Als eine Strategie dazu versteht er die von ihm entwickelten "Zwanzig Fragen zu Europa - Anleitung zu einer demokratischen Selbstbefragung". Die Fragen sollen es ermöglichen, sowohl die individuelle Vertrautheit, die Erfahrungen und Lagebeurteilungen als auch das persönliche Bild von der Zukunft Europas und das eigene europapolitische Engagement besser einschätzen zu können.

Das Publikum gab zahlreiche Anmerkungen und Ergänzungen zu dieser Anleitung, die Prof. Richter konstruktiv in der weiteren Ausarbeitung verwenden möchte.

26.10.2005
Seminar mit Auszubildenden: Fit für Europa

Seminar: Fit für Europa - Foto: Winfried BrömmelDie Erweiterung der Europäischen Union stellt gleichzeitig eine große Chance und eine Herausforderung dar. Dies war die Ausgangsthese eines Seminars mit 23 Auszubildenden aus der IT-Branche, das der Bildungsveranstalter Mosaica organisiert und Winfried Brömmel vom EUROPE DIRECT Informationsbüros Aachen durchgeführt hatte. Im Jugendgästehaus Colynshof wurden zunächst Basiswissen zu Europa und die Erweiterungsaktivitäten der EU multimedial vermittelt.

Seminar: Arbeitsgruppe - Foto: Winfried BrömmelIn einer Vertiefungsphase erarbeiteten die jungen Erwachsenen Bedrohungen und Chancen der Zukunft Europas auf der Basis von aktuellen Hintergrundberichten aus dem Bereich Arbeitswelt und Beschäftigung.
Die Regelung der Freizügigkeit für neue EU-Mitglieder, Chancen und Probleme der Arbeitsmigration und die Flexibilisierung und Liberalisierung des Arbeitsmarkts als Mittel zu Schaffung von Arbeitsplätzen wurden kontrovers diskutiert.

Viel Zustimmung fand bei den Auszubildenden die Tatsache, dass die EU-Kommission 276 neue Forschungsprojekte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien mit 1 Milliarde Euro unterstützen wird.

08.09.2005
Podium im Rathaus: Europa am Scheideweg

Bürger informieren sichEine Bilanz der vergangenen zwölf Monate und die Zukunftsperspektiven der europäischen Politik standen auf dem Programm des Europa-Podiums. Gut 50 Bürgerinnen und Bürger informierten sich über die Einschätzungen von Frau Barbara Gessler, der regionalen Leiterin der Europäischen Kommission in Bonn, und von Prof. Emanuel Richter, Politikwissenschaftler an der RWTH Aachen. Kritisch befragt wurden die Experten von zwei Studierenden des Aachener Europastudiengangs MES.

Prof. Richter sah die zwei gescheiterten Referenda zur Europaverfassung als Chance, dass die Bürger nun vermehrt ernsthaft über Europa nachdenken. Er forderte einen Informationsschub zu europäischen Themen, aber auch den öffentlichen Austausch darüber.
Deutlich benannte Frau Gessler die Skepsis und Verunsicherung in Teilen der Bevölkerung gegenüber der Europapolitik, wies aber auch darauf hin, dass z.B. nach der letzten EU-Erweiterung die wirtschaftlichen Vorteile für Europa überwiegen. Sie hielt es für eine Hauptaufgabe der EU-Kommission, nicht nur durch gute Politik zu überzeugen, sondern den einzelnen Bürgerinnen und Bürgern auch zu vermitteln, was Europa den Einzelnen an Positivem bringt.

Teilnehmende des Europa-Podiums - Foto: Winfried Brömmel

30.06.2005
Business-Club NRW besucht Aachen

Im April wurde er gegründet, im Juni besuchte er Aachen: Der Business-Club NRW setzt sich zusammen aus Wirtschafts- und Handelskonsuln ausländischer Konsulate in NRW. Ihre erste Ortsbesichtigung führte die Clubmitglieder auf Vermittlung von EUROPE DIRECT im Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten nach Aachen. Prorektor Prof. Dr. Wolfgang Bleck stellte die RWTH vor. Danach machten die 17 Konsuln eine Tour zum Institut für Kraftfahrwesen. Prof. Dr. Heinrich Kurz, Leiter des Instituts für Halbleitertechnik, entführte in die Welt der Nanotechnologie, wobei er nicht mit kritischen Worten zur Verteilung der Fördermittel durch die EU und den Bund sparte. Eindringlich und anschaulich appellierte er an die Gäste, die Konkurrenz v.a. aus Asien und den USA ernst zu nehmen und die Fördermittel für die Zukunftstechnologien zu erhöhen. Den Bereich Life Sciences stellten im Anschluss Melanie Clasen und Dieter Ostlender von der AGIT gemeinsam mit Astrid Burg vom Forum Life Sciences der RWTH Aachen vor.

Nach dieser "Druckbetankung" empfing Bürgermeisterin Hilde Scheidt im Weißen Saal des Rathauses die Gäste, die, so Konsulin Danuta Dominiak-Woïniak, von der Wissenschaftsstadt Aachen begeistert seien. Vielleicht habe man nicht alle technischen Details verstanden, aber die zukunftsweisenden und innovativen Bereiche seien faszinierend. Hier seien gewiss Anknüpfungsmöglichkeiten für Partner in den Herkunftsländern der Gäste.

13.04. und 11.05.2005
Hoher Besuch zu Beginn des Deutsch/Polnischen Jahres 2005/2006

Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden empfing im April und Mai 2005 gleich zwei bedeutende polnische Gäste, die anlässlich des Deutsch/Polnischen Jahres nach Aachen gekommen waren. In Begleitung der polnischen Generalkonsulin Elzbieta Sobótka besuchte zunächst Prof. Dr. Dr. Andrzej Zoll Aachen. Er ist der Beauftragte für Menschenrechte der Republik Polen und war von 1993 - 1997 der Präsident des polnischen Verfassungsgerichts. Prof. Zoll vertrat die Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc im Jahre 1989 am "Runden Tisch". Dr. Jürgen Linden, von Hause aus ebenfalls Jurist, tauschte sich intensiv mit den Gästen über die Situation in Polen sowie das deutsch-polnische Verhältnis aus.

Prof. Dr. Irena LipowiczDies wurde fortgesetzt mit dem Besuch der Sonderbeauftragten Botschafterin des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen für Deutsch-Polnische Beziehungen, I.E. Prof. Dr. Irena Lipowicz. Sie sprach im Ratssaal vor interessierten Bürgerinnen und Bürgern über die Deutsch-Polnischen Beziehungen im Wandel der Zeit, ging auf Vorurteile und Klischees ein und schilderte anschaulich die Hintergründe für manche Reaktionen der polnischen Öffentlichkeit auf deutsche Forderungen an Polen. Als polnische Partnerin von Prof. Dr. Gesine Schwan bringt sie den deutschen Bürgerinnen und Bürgern Polen näher. Prof. Dr. Irena Lipowicz fand ein aufmerksames, diskussionfreudiges und interessierte Publikum, das weit über den vorgesehenen Zeitrahmen hinaus das Gespräch suchte.



05.05.2005
Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen 2005

Karlspreis 2005 für Carlo Azeglio CiampiVon Presse, Funk und Fernsehen aus dem In- und Ausland begleitet erhielt der italienische Staatspräsident Dr. Dr. Carlo Azeglio Ciampi den Internationalen Karlspreis 2005. Mit dem Preis würdigte das Karlspreis-Direktorium die Lebensleistung von Ciampi, der seine politische Arbeit stets dem europäischen Integrationsfortschritt gewidmet habe. Der Staatsmann gilt als einer der Architekten der Europäischen Zentralbank und des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Er sei stets davon überzeugt gewesen, dass Europa sich nicht auf die Währungsunion beschränken dürfe, sondern diese Währungsunion vielmehr als einen wichtigen Baustein einer supranationalen Verfassung verstehen müsse, so das Karlspreis-Direktorium.

Die Laudatio hielt der deutsche Bundespräsident Dr. Horst Köhler. Der spanische König Juan Carlos und Großherzog Henri von Luxemburg gehörten ebenso zu den prominenten Gästen wie die früheren Karlspreisträger Emilio Colombo, Bronsilaw Geremek und Pat Cox und die deutschen Politiker Innenminister Otto Schily und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

04. und 05.05.2005
Karlspreis Open-Air-Fest auf dem Katschhof

Open-Air-Fest auf dem KatschhofEin weit gefächertes Programm bot sich den Gästen bei herrlichem Wetter auf dem Aachener Katschhof dar.

Neben kulinarischen und musikalischen Angeboten mit Bezug zu Italien stellten sich zahlreiche Institutionen vor, z.B. das Centro Italiano aus Aachen, die Freunde Europas mit Informationen zu den Aachener Städtepartnerschaften, die Regio Aachen und die Euregio Maas-Rhein und das Tridem 2005-Projekt mit jungen Erwachsenen aus Deutschland, Frankreich und Polen.

Der Info-Truck des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung war ebenfalls ein gut besuchter Anziehungspunkt mit der interaktiven Ausstellung "Europa tut Deutschland gut".



04.05.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Europäischer Dialog - Welches Europa wollen wir?

Im unmittelbaren Vorfeld der Karlspreisverleihung fanden sich Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft zu einer Standortbestimmung des Integrationsprozesses zusammen und diskutierten die drängenden Zukunftsfragen und Herausforderungen, die sich der Union stellen.
Unter der Gesprächsleitung von Dr. Theo Waigel (Bundesfinanzminister a. D.) nahmen als Referenten unter anderem Prof. Dr. Bronislaw Geremek (Karlspreisträger 1998), Pat Cox (Karlspreisträger 2004) und Dr. Helmut Kohl (Karlspreisträger 1988) teil und bezogen Stellung zu aktuellen, europäischen Entwicklungen. Themen der Veranstaltung, die live im TV-Nachrichtensender Phoenix übertragen wurde, waren die Frage der Erweiterung der Europäischen Union sowie die ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung der europäischen Staatengemeinschaft.
Gastgeber war die AMB Generali Holding AG in ihrer Aachener Konzernzentrale.

03.05.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm:
Vorstellung des Karlspreisträgers 2005 - Carlo Azeglio Ciampi

Ausstellungseröffnung - Idee Europa. Entwürfe zum "Ewigen Frieden"

Als Korrespondent der FAZ in Rom hat Heinz-Joachim Fischer den Staatspräsidenten Ciampi über viele Jahre beobachtet und publizistisch begleitet. Er stellte heute den Karlspreisträger der Aachener Öffentlichkeit als einen großen Staatsmann und ruhelosen Mentor Europas vor. Ciampi stehe für das demokratische Italien, das Europa der Werte und die großer Erfolgsgeschichte der Gemeinschaft von den Römischen Verträgen bis hin zu dem gleichfalls in Rom unterzeichneten Verfassungsvertrag, der eng mit seinem Wirken verbunden sei.

Veranstalter waren neben der Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen, auch die Stadt Aachen und die Sparkasse Aachen, in deren Räumen Vortrag und Diskussion stattfanden.
Zugleich wurde in den Räumen eine Ausstellung zu Ordnungen und Utopien für die Gestaltung Europas von der Pax Romano bis zur Europäischen Union eröffnet. Dieser Rückblick von höchster Aktualität dokumentierte mit Zitaten, Urkunden und Reproduktionen von Kunstwerken aus ganz Europa die historischen Wurzeln der europäischen Idee. Die Ausstellung folgte der Entwicklung der "Idee Europa" mit Zitaten aus Erstschriften vom 14. bis 20. Jahrhundert, die die gegenwärtige Verwirklichung der europäischen Integration vorwegnahmen.

30.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm:
Bürger-Konvent zur Zukunft Europas ein Jahr nach der EU-Erweiterung -
Wie geht's weiter in Europa?


Mit dem Beitritt von zehn neuen Mitgliedsstaaten am 1. Mai 2004 ist ein neues Zeitalter des Integrationsprozesses angebrochen. Die Union der 25 ist die größte politische Einheit, die es je auf europäischem Boden gegeben hat. Aber was bedeutet diese Einheit konkret - für den politischen Zusammenhalt, für den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch und für die institutionelle Funktionsweise des Vereinten Europas?

Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger war gefragt im Gespräch mit der polnischen Generalkonsulin Elzbieta Sobótka, den Mitglieder des Europäischen Parlaments Martin Schulz (Vorsitzender der SPE-Fraktion) und Armin Laschet (Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe) und den Wissenschaftlern Prof. Dr. Armin Heinen (Historiker und Prorektor der RWTH Aachen) und Prof. em. Dr. Dr. h.c. Winfried Böttcher (Politikwissenschaftler der RWTH Aachen).

Im Anschluss wurde bei einem "Italienischen Abend" im ausverkauften Ballsaal des Alten Kurhauses in den Mai getanzt.

29.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Deutschland und Italien im Vereinten Europa

Der vormalige Bürgermeister von Palermo, Prof. Dr. Leoluca Orlando, steht wie nur wenige andere als Politiker, Publizist und Autor für den Kampf gegen die Mafia und andere Formen organisierter Kriminalität und Korruption in Italien. Durch seinen mutigen politischen und persönlichen Einsatz gibt der Sizilianer wichtige Impulse für ein Europa des Freiheit, der Sicherheit und des Rechts.

Heute sprach der Träger des diesjährigen Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises über sein Heimatland und die Bundesrepublik Deutschland als wichtige Grundpfeiler des Vereinten Europas.


29.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Renaissance - Europas kultureller Aufbruch


Im Philosophischen Instituts der RWTH Aachen spürte ein öffentliches Kolloquium in drei Vorträgen mit jeweils anschließender Diskussion der Frage nach Europas kulturellen Wurzeln nach. Veranstalter war die Vereinigung "Europäische Horizonte" in Kooperation mit dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

Im ersten Vortrag stellte Prof. Dr. Gerrit Walter von der Bergischen Universität Wuppertal die eher allgemeine Sicht auf die Renaissance mit einem Blick auf "Gilden, Gönner und Gelehrte" vor.
Der Vortrag von Dr. Alexander Markschies vom Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen widmete sich den Rezeptionsweisen des Renaissance in Europa.
Dr. Friederike Hausmann, eine freie Autorin und Übersetzerin aus München, konzentrierte sich auf zwei ausgewählte Intellektuelle zu Beginn der Moderne, Machiavelli und Petrarca, und suchte über diese den Zugang zur Renaissance.

 

28.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm:
Italien und Deutschland - Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen im Europäischen Kontext


Ein Gespräch am runden Tisch mit Experten aus Wirtschaft, Politik und Kultur fand heute im Deutsch-Französischen Kulturinstitut Aachen statt. Vor dem Hintergrund, dass Deutschland erster europäischer Wirtschaftspartner für den Im- und Export in Italien ist, stellte sich die Expertenrunde unter anderem folgenden Fragen: Fördern enge wirtschaftliche Verbindungen eine vertiefende Kenntnis des Nachbarlandes? Was wissen wir über Italien und was sollte man über Italien wissen?

Die Moderation übernahm Prof. Dr. Anne Begenat-Neuschäfer vom Romanistischen Institut der RWTH Aachen. Eingeladen waren Bernadino Mancini (Italienischer Generalkonsul), Dott. Marcello Limina (Répresentation Permanente de l'Italie auprès de l'Union Européenne), Prof. Dr. Mattea Veggian (FH Aachen), StD Erwin Klein und Martin Schulz (Mitglied des Europäischen Parlaments).

 

27.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Ein italienisch-deutsches Schicksal - Primo Levi

Das Institut für Romanische Philologie der RWTH Aachen lud zusammen mit der Stadt Aachen und anderen Veranstaltern zu Vortrag und Diskussion über Primo Levi ein.
Prof. Dr. Anne Begenat-Neuschäfer vom Romanistischen Institut erläuterte, dass der Chemiker Primo Levi, dessen alteingesessene Turiner Familie zum gut situierten Bürgertum gehörte, die Deportation nach Auschwitz überlebte und von sich selbst sagte, die italienischen Rassengesetze von 1938 hätten ihn zum Juden gemacht. Er sei aber vor allem als Autor des 1947 veröffentlichten Buches Ist dies ein Mensch? bekannt geworden. Seine Prosa und seine (weniger bekannte) Lyrik wiesen ihn jedoch als überragenden Schriftsteller des 20. Jahrhunderts aus.

 

26.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Ausstellungseröffnung "Chance für Europa"

Über 50 Jahre nach Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl bietet das Vereinte Europa der jüngeren Generation heute Chancen, von denen diejenigen, die die Schrecken zweier Weltkriege erleben mussten, nicht zu träumen gewagt haben. Die vom Auswärtigen Amt organisierte Ausstellung "Chance Europa" stellte neben den wichtigsten Kerninformationen zum bisherigen Verlauf des Einigungsprozesses auch die ganz persönlichen Möglichkeiten vor, die sich Bürgern in einem größer werdenden Europa in beruflicher und privater Hinsicht erschließen. So werden 22 deutsche Europäer, unter ihnen Studenten und Geschäftsleute, Künstler und Wissenschaftler, portraitiert, die ihre ganz persönliche "Chance Europa" genutzt haben.

Zur Eröffnung der Ausstellung in der Mercedes-Benz Niederlassung Aachen kam neben einem Vertreter des Auswärtigen Amts auch der Astronaut Dr. Reinhard Ewald, der 1997 an der MIR-Mission teilnahm.

 

21.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Was heißt eigentlich "Europa der Regionen"?

Gleich zwei Vorträge beleuchteten sowohl die theoretischen als auch die praktischen Seiten des oft gehörten, aber seltener hinterfragten Begriffs eines "Europa der Regionen". In den Diskussionen konnte größere Klarheit über das Konzept gewonnen und somit schärfere Konturen aufgezeigt werden.

Dr. Undine Ruge, Politikwissenschaftlerin aus Berlin, referierte über die Erfindung und die Erfinder des "Europa der Regionen". Der Leiter des Verbindungs-Büros der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel, Dr. Claudio Quaranta, schloss sich mit seinem Vortrag über die Bedeutung des Konzepts "Europa der Regionen" für die Praxis an.

Herzlicher Gastgeber für die Veranstalter war das Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen.

 

21.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Karl der Große und Italien

Prof. Dr. Max Kerner vom Historischen Institut der RWTH Aachen trug im Rathaus über Karolinger und das Papsttum, Kirchenstaat und Reich, Karl den Großen und Italien vor.

Prof. Kerner stellte dar, dass auf der einen Seite Papst Leo III. den Frankenherrscher und Langobardenkönig Karl als den mächtigsten Herrscher der damaligen christlichen Welt am Weihnachtstag des Jahres 800 zum Römische Kaiser krönte. Auf der anderen Seite wurde allerdings das Verhältnis Karls, den bereits Zeitgenossen als den Vater Europas bezeichneten, auch durch Papst Hadrian I. maßgeblich mit bestimmt.

 

20.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm: Italien als Brücke zum Mittelmeer

Die Europäische Union ist nicht nur eine Handels- und Wirtschaftsmacht, sondern auch der größte Entwicklungshelfer der Welt. Wenn sie allerdings die Weltordnung des 21. Jahrhunderts mitbestimmen will, muss sie sich vor allem als Politische Union beweisen; eine Politische Union, die auf einem festen Wertefundament steht und den Dialog und die freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Nachbarn sucht. In den Beziehungen zum Mittelmeerraum und zur arabischen Welt kommt der Italienischen Republik eine entscheidende Brückenfunktion zu.

Über die Rolle Italiens bei der Vertiefung der Nachbarschaft und als Mittler zwischen den Welten sprach der langjährige italienische Botschafter in Deutschland S.E. Silvio Fagiolo im Rathaus der Stadt Aachen.

 

19.04.2005
Karlspreis-Rahmenprogramm -
Von Alcide de Gasperi bis Carlo Azegio Ciampi; Italien und die Europäische Einigung


Über den jüngsten Entwicklungen in Europa ist zu sehr in Vergessenheit geraten, welchen entscheidenden Beitrag Italien als Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsunion für die Einigung Europas zu Beginn der 50er Jahre geleistet hat. Gerade in Deutschland erinnern wir uns auch kaum daran, dass die junge Bundesrepublik von Italien als einem der ersten Länder anerkannt wurde.

Prof. em. Dr. Rudolf Lill von der TH-Karlsruhe hielt im Haus Löwenstein einen interessanten Vortrag und stellte sich der Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Anschließend an die Veranstaltung wurde im Suermondt-Ludwig-Museum die italienische Filmwoche mit dem Film "Rom, offene Stadt" eröffnet. Eine Einführung in die Filmwoche gab Dr. Bruno Lill vom Italienischen Kulturinstitut Köln.