Osteuropa in der Literatur
Heute Abend fand ein weiterer mit 30 Gästen besuchter Vortrag der Reihe "Ostwärts", einer Zusammenarbeit von EUROPE DIRECT Aachen, der Initiative Europäische Horizonte und dem Ludwig Forum, statt. Referentin Katharina Raabe, seit 2000 Lektorin für die Literaturen Osteuropas im Suhrkamp Verlag, sprach über die spezielle postsowjetische Gegenwartsliteratur seit der friedlichen Revolution von 1989 in Osteuropa.
In dieser speziellen Literatur Osteuropas werden den Kriegen auf dem Balkan und im Kaukasus, sowie der Geopolitik der europäischen Osterweiterung eine Geopoetik entgegengesetzt: Von Gewalt versehrte Landschaften verwandeln sich in Territorien voller inspirierender Trümmer, die gelesen und poetisch beschworen werden wollen. Sie bieten einen großen Fundus an Vorstellungen und Ideen, wie für die vergleichsweise jungen osteuropäischen Staaten die Rückkehr in die Weltgemeinschaft aussehen könnte.
Raabe stellt die Frage, ob heute, nach der Annexion der Krim und dem Krieg in der Ukraine und der zwischen Russland und dem Westen herrschenden Eiszeit postsowjetische Phase der Gegenwartsliteratur zum Abschluss kommt. Die Szenarien, Schauplätze und Protagonisten wichtiger Bücher, die uns in den letzten 25 Jahren aus Russland, der Ukraine, aber auch aus Ungarn und Polen erreicht haben, seien den gegenwärtigen Zuständen nicht unähnlich. Raabe fügt zum Ende hinzu, dass wir möglicherweise besser vorbereitet gewesen wären, hätten wir aufmerksamer gelesen.
- weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe: http://bit.ly/Ostwaerts-2014
- Ostwärts Termine (PDF)
- Ostwärts Konzept (PDF)
- Ostwärts Programm (PDF)