Europa von unten - Wie jung ist Europa?

15 04 24 Europa von unten 1Kneipenquiz und Diskussionsrunden im Gewölbekeller Charlatan

"In welchem europäischen Land ist der Big Mac am teuersten? Was feiern wir am 9. Mai, dem sogenannten Europatag? Und was bedeutet Tiramisu? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Europa brachten die gut 100 Teilnehmer beim Kneipenquiz im Charlatan-Gewölbekeller ins Grübeln. Während die Antworten auf diese Fragen eindeutig zuzuordnen waren, gab es bei den insgesamt drei Diskussionsrunden deutlich verschiedene Meinungen. Moderiert von Alper Kurtoglu und Sophia Schmitz vom Aachener Hochschulradio debattierten geladene Gäste über die Zukunft der Europäischen Union, die Möglichkeiten der Partizipation junger Europäer an der Politik und die Vor- und Nachteile der europäischen Institutionen. Natürlich durfte in der Kaiserstadt Aachen auch das Thema Karlspreis nicht fehlen.

Nach einer ersten Vorstellungsrunde der Gäste äußerten sich zunächst Mayssoun Zein Al Din, Dozierende an der RWTH Aachen im Studiengang Europastudien, und Ingo von Wirth, Student im gleichen Studiengang zur Wahrnehmung der Europäischen Union in Deutschland, sowie der Einflussnahme von Firmen und Konzernen auf die Politik. Während Frau Zein Al Din ein Bild einer durch die Wirtschaft sehr beeinfluss- und lenkbaren Politik zeichnete, betonte von Wirth die Bedeutung von politischem Engagement für Europa, auf der Grundlage eines gesunden Optimismus.

In der nächsten Talkrunde ging es dann um eines der Lieblingsthemen der Aachener, von denen sich auch viele unter das Publikum gemischt hatten: den Karlspreis. Dazu debattierten Hermann Josef Pilgram von der Karlspreisstiftung und Patrick Scholz von AEGEE Aachen über die Auswahlkriterien für die Verleihung des Karlspreises. Aber auch sein jüngster Ableger, der Jugendkarlspreis, war Gegenstand der Diskussion. Dabei kristallisierte sich die Meinung heraus, dass der Karlspreis vor allem für ein Lebenswerk und der Jugendpreis hauptsächlich für eine angestoßene Entwicklung vergeben wird.

In der letzten Runde stellten sich dann Christine Elfers von der Jungen Union Brüssel und Holger Schmitt von AEGEE Europe den Fragen des Moderationsduos. Die bezogen sich unter anderem auf die Werte der Staatengemeinschaft und welche Wirkung diese auf die Nachbarstaaten haben.

15 04 24 Europa von unten 2Die zwischen den Talkrunden stattfindenden Quizfragen sorgten für eine entspannte Atmosphäre und vermittelten ganz nebenbei noch spannendes Europawissen. Auch eine Gruppe aus Polen riet fröhlich mit. In drei Runden ging es dabei um Wissen über Institutionen, Geschichte und Mitgliedsstaaten der EU.

Als am Ende die Gewinner bekanntgegeben wurden - zu gewinnen gab es unter anderem eine Fahrt nach Brüssel - gab es zwar einige kleine Enttäuschungen über verpasste Plätze, aber hauptsächlich Freude über den gelungenen Abend. Die verschiedenen angestoßenen Diskussionen wurden an der Theke im Charlatan noch bis tief in die Nacht fortgesetzt und Zuhörer, Talkgäste und Organisatoren fanden sich zu der einen oder anderen Diskussionsgruppe zusammen.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom europäischen Studentenverband AEGEE, dem Europastudiengang MES, dem EUROPE DIRECT Informationsbüro Aachen, den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) und dem Hochschulradio Aachen, denen hier noch einmal ausdrücklich zu diesem gelungen und abwechslungsreichen Abend gratuliert werden soll. Zudem war der Abend Teil des Karlspreis-Rahmenprogramms.

Übrigens: der Big Mac ist in Norwegen am teuersten, am 9. Mai feiern wir die Schumann-Erklärung und Tiramisu bedeutet auf Deutsch: "Zieh mich hoch". Hätten Sie das gewusst?