Mit einem spannenden Vortrag von Prof. Dr. Volker Heins, Mitglied der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum sowie Senior Fellow und Leiter des Forschungsbereichs "Interkultur" am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, ging die erste Woche der zweiwöchigen Vortragsreihe "Populismus und Extremismus in Europa" zu Ende.
In seinem Vortrag mit dem Titel "Spiegel der Menschheit?! Die Zukunft der Migrationsmaschine Deutschland" widmete sich Prof. Dr. Heins den zentralen Konflikten im Zusammenhang mit Einwanderung und Migration in Deutschland und Europa. Zunächst analysierte er die historische Entwicklung des Einwanderungslandes Deutschland und erklärte, dass die Einwanderung nicht linear und gleichmäßig verlief. Zudem beschrieb er den Verlauf und die Folgen der Flüchtlingskrise in Deutschland.
Insbesondere betonte Prof. Dr. Heins, dass es zurzeit zwei Narrative gäbe, die miteinander in Konflikt stünden. Zum einen gäbe es ein neurechtes Narrativ, dass die Regierung als Verräter ansehe und Einwanderer als Täter darstelle. Die Wirkung dieses Narrativs sei die Festigung einer Vorurteilsstruktur gegen Migrantinnen und Migranten, der man nur schwer entgegenwirken könne. Zum anderen gäbe es aber auch ein optimistisches Narrativ, das Einwanderer nicht als bedrohlich, sondern als potentielle Helfer ansehe. Allerdings überwiege in Deutschland und Europa derzeit eine Kulturangst und eine Vorstellung von Nationen, die sich von der Globalisierung in ihrer Identität bedroht fühlten. Außerdem würden die neurechten Tendenzen verstärkt, je mehr sich Migrantinnen und Migranten in unsere Gesellschaft integrierten und beispielsweise wichtige Positionen in Wirtschaft und Politik einnähmen.
Zuletzt ging Prof. Dr. Heins auf vier typische Einwände ein, die im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise oft angebracht würden, und erläuterte, wie man diesen entgegenwirken könne. In der anschließenden Diskussion, die von Prof. Dr. Helmut König vom Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen moderiert wurde, konnten die etwa 90 Zuhörerinnen und Zuhörer im Generali-Saal im Super C schließlich Fragen an Prof. Dr. Heins stellen.
Nach dieser ersten Woche startet am kommenden Montag der zweite Teil der Veranstaltungsreihe "Populismus und Extremismus in Europa" des EUROPE DIRECT Informationsbüros und der Initiative Europäische Horizonte.
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