EUROPE DIRECT Aachen lud heute drei EuroTeachers aus Maastricht ein, die Industrieklassen 120 und 130 des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung in Aachen zu besuchen. Nach dem Motto „Einen Beitrag leisten für die Zukunft der EU durch Bildung der jungen Menschen“ wurde ein Workshop mit den Themengebieten Geschichte und Fakten über Europa, Brexit und die Flüchtlingskrise durchgeführt.
Der Workshop begann in der Aula mit einer kurzen Vorstellung von den EuroTeachers und einer Gruppeneinteilung. Nachdem die Gruppen sich in den jeweiligen Klassenräumen zusammengefunden hatten, begann der erste Themenblock über die Geschichte und die allgemeinen Fakten Europas. Nicht nur die Tatsache, dass die Sprache während des Kurses Englisch war, sondern auch die Interaktion der EuroTeachers mit den Schülern, ließ das Gefühl von Europa lebendig werden. Ebenso erfüllten zwischendurch gestellte Fragen ihren Zweck, diverse Diskussionen sowohl unter den Schülern als auch mit dem Lehrpersonal anzuregen. Um nach jedem abgeschlossenen Themengebiet die Aufmerksamkeit der Schüler zu testen, wurden mehrere Quizfragen im Stil von „Wer wird Millionär“ gestellt, beispielsweise wie viele Mitgliedstaaten es in der EU gibt.
Das zweite Themengebiet ging über die Rechte der EU-Bürger, die Europaskepsis und der damit verbundene Brexit. Vor allem in dieser Phase wurden hitzige Diskussionen über den Ein
fluss und die Auswirkungen der eigenen Stimme bei der Europawahl geführt. Dabei wurden die Schüler gebeten, sich in kleinen Gruppen zusammenzufinden, um über die Auswirkungen zu diskutieren, die die EU auf das alltägliche Leben hat.
In Bezug auf das Thema der Europaskepsis und des Brexits wurden vor allem Statistiken gezeigt und besprochen, welche Altersgruppe statistisch gesehen für und gegen den Verbleib Großbritanniens in der EU war. Dabei wurden zwei Personen vorgestellt mit der Aufgabe, an Hand deren Steckbriefe herauszufinden, welche Person für den Verbleib oder für den Austritt gestimmt hat. Als Abschluss des Themengebiets wurde die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe sollte Argumente für einen Verbleib und die andere Gruppe für den Austritt aus der EU finden und gegenüber der anderen Gruppe vertreten.
Der letzte Themenblock umfasste das Thema Flüchtlingskrise. Zunächst wurde das allgemeine Wissen zur Flüchtlingskrise abgefragt und durch die EuroTeachers weiter vertieft. Die Schüler waren hierbei vor allem über die hohe Anzahl an weltweiten Flüchtlingen erschrocken. Nach der kurzen Einarbeitung in das Thema wurde das Abschlussspiel vorgestellt. Hierbei wurden die Klassen auf zwei Länder und zwei Klassenräume aufgeteilt, die beide ihre eigenen Regeln für Neuankömmlinge hatten. So mussten z.B. Neuankömmlinge in Land A in jedem Satz „Danke“ sagen). Die beiden Länder sollten sich in Form von einer Person gegenseitig besuchen und versuchen, eine Konversation zu beginnen. Wurde gegen eine Regel verstoßen, musste der Neuankömmling sofort die Klasse verlassen und zu seinem Land zurückgehen.
Das Spiel sollte vor allem verdeutlichen, wie schwierig es Flüchtlinge haben, in einer neuen Kultur anzukommen, ohne zu wissen, welche Regeln dort gelten. Dabei kann alleine die Gestik einen großen Unterschied machen, ob das Gegenüber das Gesagte versteht oder sich beleidigt fühlt. Bei der Abschlussevaluation haben die Klassen das Spiel sehr gut bewertet, da es in einer lockeren Atmosphäre ein derart kompliziertes Thema verständlich, greifbar und für jeden zugänglich gemacht hat.
Abschließend kann man sagen, dass der Tag für alle Beteiligten ein voller Erfolg war: Nicht nur, dass das Wissen um Europa aufgefrischt und erweitert wurde, sondern auch die Diskussionen und die Spiele haben zu einer deutlich differenzierteren Sicht auf Themen wie beispielsweise die Flüchtlingskrise beigetragen.
- Mehr Informationen zu den EuroTeachers
- Kurzlink auf diesen Artikel: http://bit.ly/EuroTeachersBWV19