Nach einer kurzen Sommerpause setzte EUROPE DIRECT Aachen die interaktive digitale Veranstaltungsreihe 'Mein Europa' fort. Heute nahm der 29-jährige Janne Koivisto die Gäste mit auf eine Reise nach Finnland. Janne wuchs im Osten Finnlands auf und verbrachte einen Teil seiner Schulzeit in Costa Rica, bevor es ihn für sein Studium wieder zurück nach Finnland zog. Heute ist er von Beruf Designer und arbeitet derzeit bei einem der größten finnischen Einzelhandelsgeschäfte. Die englischsprachige Veranstaltung mit 17 Online-Gästen wurde von Carlotta Diederich moderiert.
Nach einer kurzen Einleitung über das Land Finnland, widmete sich Janne an dem Abend seinem Herzensthema Nokia und dessen Entwicklung in Bezug auf Finnland der letzten Jahrzehnte. Lange Zeit war Nokia der dominierende Hersteller in der Telekommunikationsbranche und prägte auch Finnland in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren stark. Nach der Einführung des iPhones wurde der Einfluss in kurzer Zeit aber immer kleiner. In seiner Präsentation zeigte Janne die Entwicklung Nokias nach der gezwungenen Umstrukturierung auf und machte deutlich, welche Aspekte Nokia in Finnland vor und nach seiner Expansion verändert und geprägt hat. Außerdem hatte er spannenden Live-Fragen dabei, wo die Zuschauenden ihr Wissen über Finnland und insbesondere auch Nokia selber testen konnten.
Die weiteren Veranstaltungen der Reihe finden immer am vierten Mittwoch eines Monats statt. Die Reihe wird von folgenden Partnern organisiert: AEGEE Aachen, Deutsch-Französisches Kulturinstitut Aachen, JEF Aachen, JEF Köln, Karlspreisstiftung, Karlspreis Academy, EUROPE DIRECT Ostbelgien und EUROPE DIRECT Aachen.

Aktivitäten von EUROPE DIRECT Aachen
Zu bürokratisch, zu langsam, zu zerstritten: Die EU weckt nur noch selten Begeisterung. Gefühlt befindet sich die Europäische Union seit einem Jahrzehnt am Rande des Abgrunds. Erst waren es die Finanz- und Flüchtlingskrise, die den Zusammenhalt Europas erschütterten. Später kam der Brexit, jetzt steht die EU vor der Herausforderung der Corona-Pandemie. Mit Sorge beobachten die Autoren und Europaaktivisten HERR & SPEER diese Entwicklung. Die beiden Autoren, welche an dem Abend die Moderation selbst übernommen haben, werben für ein Europa, das allen zugänglich ist und stellen in ihrem Buch ihre 95 Thesen für eine mögliche Weiterentwicklung Europas vor.
EUROPE DIRECT Aachen setzte die interaktive digitale Veranstaltungsreihe 'Mein Europa' fort. Heute nahm der 25-jährige Radu Dumitrescu die Gäste mit auf eine Reise nach Rumänien. Er promoviert derzeit in Politikwissenschaften an der Universität Bukarest und wird von der Karlspreis-Akademie für sein Forschungsprojekt darüber gefördert, wie kürzere Lieferketten die europäische Wirtschaft stärken könnten. Die englischsprachige Veranstaltung mit 15 Online-Gästen wurde von Carlotta Diederich moderiert.
Im Anschluss konnten sich die Teilnehmenden zum Ausklang im virtuellen Meeting-Raum von EUROPE DIRECT bei Gather.Town treffen.
Belgien, die Niederlande und Luxemburg liegen im Herzen Europas, für viele sind die kleinen EU-Mitgliedsstaaten auch symbolisch "Europa", da sie wichtige europäische Institutionen beheimaten und Geburtsorte von historischen Vertragsabschlüssen wurden. Doch wie sieht es aktuell eigentlich innenpolitisch in den sogenannten "Benelux"-Staaten aus? Ist die Stimmung noch pro-europäisch? Darum ging es bei der Veranstaltung, die sich auch den Fragen widmete, warum die Niederlande ein Ursprungs(h)ort des sogenannten Euroskeptizismus sind und ob das Belgische Königreich aufgrund anhaltender Spannungen zwischen Flandern und der Wallonie perspektivisch auseinanderzubrechen droht.
Im Anschluss stellten in einer Podiumsrunde Verantwortliche aus der Euregio ihre Ideen zu einer Green Deal Modell-eu-regio vor und tauschten sich auch hierzu mit dem anwesenden Publikum aus. Eingeladene Podiumsgäste waren:
Jens Tervooren von der Stadt Aachen moderierte die Diskussion. Das Publikum interessierte sich besonders für Fragen im Bereich Mobilität und Verkehr, Landwirtschaft und Ernährung sowie Smart Cities.
Die EU arbeitet seit langem daran, die "Zusammenarbeit" mit Lobbys so transparent wie möglich zu gestalten. Es gibt das Lobby-Register, in der jede Lobby eingetragen sein muss, um Zutritt zu den Institutionen zu erhalten. Aber reichen die Schutzmechanismen aus bzw. sind sie überhaupt notwendig? Läuft die europäische Demokratie Gefahr, zu einer wirtschaftsdominierten Lobbykratie ausgehöhlt zu werden? Diese und weitere Fragen diskutierte die Referentin mit den Teilnehmenden. Aus dem Publikum kamen darüber hinaus Fragen zu Lobby-Akkreditierungen, Transparenzregister, Karenzzeiten für Politiker*innen und zur Gefahr von Korruption, wenn Lobbyist*innen Politiker*innen beeinflussen wollen.
Das Besucherzentrum der EZB gab zunächst eine kurze Präsentation über die Institution. In einem kurzen Video wurde der Bau des architektonisch bemerkenswerten Hauptgebäudes im Zeitraffer gezeigt.
'Mein Europa' mit Blick auf Griechenland
Georgia Petropoulou zeigte dem Publikum mit einem selbst ertellten Video eher unbekannte griechische Kultur und Lebensart. Danach berichtete sie von den Unterschieden zwischen dem Leben in Griechenland und in den Niederlanden. Zudem berichtete sie von ihrem Herzensthema, der EU-Erweiterung des Westbalkans. Das Publikum konnte über andere Themen abstimmen, die während der Veranstaltung diskutiert werden sollten. Es entschied sich u.a. für die EU-politische Bedeutung Griechenlands und einen Überblick über den mazedonischen Namensstreit.
Als Referent stand Prof. Dr. David Hummel zur Verfügung. Herr Hummel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kabinett von Frau Generalanwältin Kokott. Der Referent stellte zu Beginn die Arbeit des EuGH vor. Die Aufgabe des Gerichtshofs ist es, darauf zu achten, dass europäisches Recht in allen EU-Mitgliedsländern einheitlich angewendet und durch die Länder und EU-Institutionen eingehalten wird.
Zum Abschluss zeigte Albena Hälg vom Besuchsdienst des EuGH kurz einen virtuellen 360-Grad-Rundgang in den Gebäuden des Gerichtshofs, welcher online zugänglich ist. Sie sprach dabei an, wie sich die Arbeit der Mitarbeitenden des EuGH verändert hat, vor allem mit Blick auf die Digitalisierung in Zeiten der Pandemie. So würde mittlerweile bei Verhandlungen digital kommuniziert und virtuelle Besuche für interessierte Bürger*innen wie dieser sind möglich.
EUROPE DIRECT Aachen organisierte einen spannenden virtuellen Besuch bei der EASA (European Aviation Safety Agency) in Köln.