Am 25. Januar berichtete Justinas Lingevičius über Litauen und die Reaktion des Landes auf den Ukraine-Krieg.
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Diese Webseite verwendet YouTube Videos. Um hier das Video zu sehen, stimmen Sie bitte zu, dass diese vom YouTube-Server geladen wird. Ggf. werden hierbei auch personenbezogene Daten an YouTube übermittelt. Weitere Informationen finden sie HIEREr ist Doktorand am Institut für Internationale Beziehungen der Universität Vilnius. Seine Berufserfahrung umfasst verschiedene öffentliche Einrichtungen und NGOs. Während seines Stipendiums (2021-2022) bei der Karlspreis-Stiftung beschloss er, sich auf aufkommende Technologien und ihre Rolle in internationalen Angelegenheiten zu konzentrieren, wobei er sich auf künstliche Intelligenz (KI) und die Konstruktion der damit verbundenen Risiken im Kontext des globalen Wettbewerbs konzentrierte.
Die Moderation übernahm Katharina Roß.
20 Gäste nahmen an der Online-Veranstaltung teil und stellten zahlreiche Fragen an den Referenten Justinas Lingevičius.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist die Stimmung in Litauen angespannt. Das kleine baltische Land teilt sich sowohl mit Belarus, als auch mit Russland eine Grenze. Vor allem zu Beginn des Krieges hatten viele Menschen die Sorge, dass sich der Konflikt auch auf das Baltikum ausweiten könnte. Trotzdem setzt sich die litauische Bevölkerung für die Ukraine ein, indem immer wieder Protest- und Solidaritätsaktionen durchgeführt werden. Auch die litauische Regierung bietet Unterstützung durch Hilfsmittel- und Waffenlieferungen. Genauso wie die anderen beiden baltischen Staaten verlässt sich Litauen auf die EU und NATO. Auch Deutschland spielt dabei eine wichtige Rolle, da die Bundeswehr seit Anfang des Jahres die sogenannte 'Speerspitze' der NATO im Baltikum anführt.
Justinas eröffnete seine Präsentation mit interessanten Fakten über Litauen und ging auf die ersten Fragen des Publikums ein. Danach erläuterte er die Geschichte Litauens vom Großfüstentum bis zur Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Dazu zeigte er ein Video über die Situation in Litauen im Jahr 1991. Nach dem Zerfall der UdSSR musste sich die Bevölkerung neu orientieren und wandte sich dem Westen zu. Heute hat Litauen ein semipräsidentielles Regierungssystem und ist Mitglied der Europäischen Union und der NATO, diese Mitgliedschaften sind dem kleinen Land sehr wichtig. Nach ein paar weiteren Fragen aus dem Publikum zur Digitalisierung und dem Verhältnis zu Taiwan begann Justinas auf das Hauptthema des Abends einzugehen: Die Reaktion Litauens auf den Ukraine-Krieg. Justinas beschrieb, dass der Schock über den Einmarsch Russlands sich mit dem Gefühl, dass den Warnungen Litauens und anderer östlicher Staaten nicht genug Beachtung vom Rest Europas geschenkt wurde, vermischte. Er berichtete davon, dass sich die litauische Bevölkerung jedoch nicht vor dem großen Nachbarn fürchte, und sich entschlossen an die Seite der Ukraine gestellt hätte. Besonders unterstrich Justinas die Rolle der Zivilgesellschaft, die regelmäßig Solidaritätsaktionen durchführe, Spenden sammle und ukrainische Flüchtlinge aufnehme. Doch herrsche natürlich auch Unsicherheit, die aber durch den Schutz der westlichen Partner nicht überhand nimmt. Abschließend wurde das Publikum direkt mit einer Wordcloud in die Diskussion eingebunden, in der es seine eigenen Eindrücke schildern konnte.
Weitere Informationen:
- Veranstaltungsreihe 'Mein Europa / My Europe': www.mein-europa.eu
- Kurzlink auf diese Seite: https://ogy.de/ME-Litauen-2023