Planspiel „Die Daten sind frei: Kommerz oder Kontrolle?“ am Goethe Gymnasium Stolberg

Am 03. Juli 2024 hatten 72 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 des Goethe Gymnasiums Stolbergs im Rahmen der Projektwoche die Möglichkeit, die Politiksimulation zur Europäischen Datenschutz-Grundverordnung „Die Daten sind frei: Kommerz oder Kontrolle?“ in Kooperation mit dem Civic Institute und EUROPE DIRECT Aachen durchzuführen.

Die Simulation bezüglich der Datenschutzgrundverordnung ermöglichte es den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, den komplexen Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union nachzuvollziehen und aktiv mitzuerleben.

Die EU-DS-GVO, eine Verordnung, die 2016 verabschiedet wurde und 2018 in Kraft trat, stellt einheitliche Regeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten innerhalb der EU auf. In der Simulation wurden die Schülerinnen und Schüler in die Rollen von Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Mitgliedern des Ministerrates und Vertreterinnen der EU-Kommission versetzt. Sie diskutierten und verhandelten einen Gesetzesvorschlag zur Regelung der Speicherung personenbezogener Daten, ähnlich dem realen Verfahren der EU.

Zu Beginn der Simulation erkannten die Schülerinnen und Schüler, wie alltäglich und umfassend das Sammeln von Daten geworden ist und welche potenziellen Gefahren damit verbunden sind, insbesondere wenn private Unternehmen diese Daten sammeln und nutzen. Die zentrale Fragestellung war, wie der Datenschutz im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Schutz persönlicher Daten gewährleistet werden kann.
Im Verlauf der Simulation mussten die Schülerinnen und Schüler den Gesetzgebungsprozess durchlaufen, der von der Kommission über das Parlament bis hin zum Ministerrat führte. Dabei wurden in den verschiedenen Gremien Änderungsanträge diskutiert und abgestimmt, wobei die Positionen der unternehmerfreundlichen und der datenschutzorientierten Vertreterinnen und Vertreter aufeinanderprallten.

Das Ergebnis der Simulation zeigte den Schülerinnen und Schülern eindrücklich, wie schwierig es ist, einen Konsens zu finden, wenn unterschiedliche Interessen aufeinanderstoßen. Die Jugendlichen erlebten hautnah, wie viele Kompromisse notwendig sind, um ein Gesetz durch die Instanzen zu bringen, und wie komplex und herausfordernd der europäische Gesetzgebungsprozess ist.