Am Dienstag, 12.11.2024 referierte Professor Ralph Rotte im Alten Rathaus in Würselenen vor 28 Teilnehmenden über das Baltikum im Fokus europäischer Sicherheitspolitik.
Der Referent ist Universitätsprofessor für Politikwissenschaft am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen. Seine Interessen in Forschung und Lehre liegen u.a. in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik westlicher Demokratien, empirisch-historische und politökonomische Kriegs- und Konfliktforschung sowie in der internationalen politischen Ökonomie.
Die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten könnte nach Ansicht von Professor Rotte zu einer starken Veränderung der Dynamik in der baltischen Region führen. Denkbar wäre beispielsweise ein "Deal" mit dem Aggressor und russischen Präsidenten Putin, der mit Gebietsverlusten der Ukraine verbunden wäre, um den Krieg und seine Kosten schnell zu beenden. Damit wäre die Sicherheit der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen in höchstem Maße gefährdet.
Hinzu kommt, dass Trump für den Fall, dass das 2-Prozent-Ziel bei den Rüstungsausgaben nicht erreicht wird, in Aussicht stellt, NATO-Mitgliedern im Bündnisfall nicht zu helfen. Auch dies könnte Putin ermutigen, in die drei baltischen Staaten einzumarschieren, die einem Angriff trotz verstärkter NATO-Truppen kaum standhalten könnten.
Nur durch politische Geschlossenheit und eine verstärkte rüstungspolitische Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union und mit den NATO-Partnern könne ein Gegengewicht geschaffen werden, damit sich Länder wie die Türkei oder Serbien nicht Russland zuwendeten.
Insgesamt zeichnete Prof. Rotte ein eher düsteres Bild der sicherheitspolitischen Lage in der Region. Trotz des etwas ernüchternden Fazits bot die Veranstaltung interessante Perspektiven und konnte den Teilnehmenden aufschlussreiche Einblicke in die Situation der baltischen Staaten geben.
- VHS Nordkreis-Aachen
- Prof. Ralph Rotte
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