Rückblick: Die US-Wahl und Europa

In einem spannenden Vortrag brachte der Referent Professor Jared Sonnicksen den Teilnehmenden das Thema "Was bedeutet die US Wahl für Europa?" näher. Im Grashaus fanden sich 25 Zuschauer*innen ein, online schalteten sich 21 weitere Interessierte dazu. Moderiert wurde die Veranstaltung von Eva Onkels.

24 11 19 EaD US x300Nach einer kurzen Einführung durch Winfried Brömmel, Leiter von EUROPE DIRECT Aachen, stellte die Moderatorin die Referenten vor. Professor Jared Sonnicksen ist an der RWTH im Institut für politische Wissenschaft tätig und beschäftigt sich vor allem mit der Analyse von politischen Systemen. Er kommt selber aus den USA und bringt damit eine biografische Perspektive mit.

Die Veranstaltung startete mit einem Vortrag, der die Teilnehmer*innen in das Wahlsystem und die Wahlergebnisse der letzten US-Wahl einführte. Professor Sonnicksen erklärte, dass die USA den oder die Präsident*in nicht direkt wählen, sondern die Wahlstimmen auf Wahlmänner in den jeweiligen Bundesstaaten übertragen werden. Eine Verhältniswahl gebe es nicht, nach dem Motto "the winner takes it all".

Im Anschluss skizzierte der Referent die angekündigten Wahlversprechen, welche der neue Präsident Donald Trump im Wahlkampf verkündet hatte, und erklärte mögliche Auswirkungen auf Europa und die Europäische Union. Vor allem sprach er über Einführzölle, sogenannte "tarrifs", die erhoben werden sollen, wenn Waren in die USA importiert werden. Auch könnte ein möglicher erneuter Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen Effekte auf die EU haben. Welche Veränderungen auf die EU genau zukommen, bleibe abzuwarten.

Nach dem Vortrag beteiligten sich die Teilnehmenden an der Diskussion und stellten viele Fragen. Viele sorgten sich vor allem um eine mögliche Autokratisierungstendenzen der USA, die sie auch in anderen Teilen der Welt feststellten und baten den Referenten um seine Einschätzung. Er erklärte, dass die Gewaltenteilung und die starke Verfassung der USA trotz einer Mehrheit einer Partei in mehreren Gremien weiterhin funktionsfähig bleiben sollten, um beispielweise eine dritte Amtszeit zu unterbinden, welche nicht konfrom mit der Verfassung ist. Die Teilnehmenden sprachen in der Diskussion daüber hinaus über das Konzept des Personenwahlkampfes und über neue Perspektiven für Europa für weitere Handelspartner.