In einem spannenden Vortrag brachte der Referent Siebo Janssen am 21.01.2025 den Teilnehmenden das Thema "EU-Erweiterung" näher. Vor Ort im Grashaus beteiligten sich 27 Zuschauer*innen an einer lebhaften Diskussion, online schalteten sich 22 weitere Interessierte dazu. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jochen Leyhe.
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Diese Webseite verwendet YouTube Videos. Um hier das Video zu sehen, stimmen Sie bitte zu, dass diese vom YouTube-Server geladen wird. Ggf. werden hierbei auch personenbezogene Daten an YouTube übermittelt. Weitere Informationen finden sie HIERNach einer kurzen Einführung und Begrüßung durch Winfried Brömmel, Leiter von EUROPE DIRECT Aachen, stellen sich der Moderator und der Referent vor. Siebo Janssen hat als Politikwissenschaftler und Historiker mit den Themenschwerpunkten internationale Politik, sowie europäische Integration und die Geschichte der Benelux-Staaten bereits viele Erfahrungen zum Thema EU-Erweiterung gesammelt. Er ist an Universitäten als Dozent und in der politischen Erwachsenenbildung tätig. Jochen Leyhe, der Moderator der Veranstaltung, arbeitet als Lehrkraft und moderiert Veranstaltungen und Gespräche zu politischen Themen.
Mit der Frage "War die EU damals erweiterungsfähig?" eröffnete Siebo Janssen die Veranstaltung. Er erläuterte, dass die Erweiterung 2004 trotz geteilter Meinungen in der Bevölkerung richtig war. Obwohl die EU seitdem viele Krisen erlebt hat, betonte Janssen, dass die Erweiterung nicht allein dafür verantwortlich sei und auch Chancen biete. Für Dauerkrisen, die gar nicht aufzuhören scheinen, gibt es auch einen Namen, erklärt er, "Eurosklerose". Die Erweiterung entspreche der Grundidee der Europäischen Union. Man muss Ländern eine Perspektive geben, aufgenommen zu werden, um sie als Mitstreiter zu gewinnen.
Viele Probleme der Erweiterung hängen mit anderen Faktoren zusammen, wie dem Einstimmigkeitsprinzip, das oft politische Prozesse blockiert. Als Beispiel nennt Siebo Janssen Konflikte der EU mit Ungarn. Im Vorfeld der EU-Erweiterung 2004 hatten sich die Länder auf einen Verfassungsvertrag geeinigt, der diese Probleme hätte verhindern sollen. Durch das Scheitern des Vertrags wurden wichtige Änderungen versäumt, die gemeinsame Entscheidungen erleichtert hätten.
Bezüglich zukünftiger Beitrittskandidaten merkte Siebo Janssen an, dass viele Länder noch nicht die notwendigen Kriterien erfüllen. Im Gespräch waren der Westbalkan, die Republik Moldau und die Ukraine. Serbien versucht schon seit den 2000ern der EU beizutreten, erfülle aber immer noch nicht die Kopenhagener Kriterien. Der Beitritt wird sich voraussichtlich noch weiter verzögern. Die Republik Moldau hätte eine Perspektive, in der Zukunft aufgenommen zu werden. In Bosnien und der Ukraine sei die Situation kompliziert. Als alternative Lösung, um Beitrittskandidaten eine Chance zu geben, sehe er eine Art privilegierter Partnerschaft oder eine Wiederbelebung des EFTA-Raums als Vorstufe zur vollen Aufnahme in die EU. Dies könnte den Ländern eine Perspektive und Hoffnung für die Zukunft geben und verhindern, dass sie sich von der EU zu anderen Partnern hin abwenden.
Während der gesamten Veranstaltung stellten die Teilnehmenden im Grashaus und online viele Fragen, die beantwortet und diskutiert wurden.
- Kurzlink auf diese Veranstaltung: https://ogy.de/Erweiterung-EU