Weltfrauentag: Keine Toleranz für weibliche Genitalverstümmelung

19.000 Frauen sind in Deutschland von Genitalverstümmelung betroffen

Im Vorfeld des Weltfrauentags am 8. März haben Kommissionsvizepräsidentin Viviane Reding und EU-Kommissarin Cecilia Malmström zur Nulltoleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung aufgerufen. Dieser Praxis sind mehrere Hunderttausend Frauen in der EU ausgesetzt, in Deutschland sind davon schätzungsweise 19.000 Frauen betroffen. Ein von der EU-Kommission organisierter runder Tisch mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments und weltweit führenden Aktivisten gegen die weibliche Genitalverstümmelung beriet heute mögliche Maßnahmen gegen dieses Praxis.

"Heute schließt sich die Europäische Kommission mit beeindruckenden Frauen zusammen, um für die Nulltoleranz gegenüber der weiblichen Genitalverstümmelung einzutreten. Dies ist eine äußerst gesundheitsgefährdende Praxis, die gegen die Menschenrechte von Frauen und Mädchen verstößt. Die EU wird alles dafür tun, die weibliche Genitalverstümmelung aus der Welt zu schaffen - nicht nur am Internationalen Frauentag, sondern an 365 Tagen im Jahr", sagte Viviane Reding.

Parallel dazu leitete die EU-Kommission heute eine öffentliche Anhörung darüber ein, wie auf EU-Ebene Maßnahmen gegen die weibliche Genitalverstümmelung entwickelt werden können. Die Anhörung dauert bis zum 30. Mai 2013. Die EU-Kommission hat außerdem angekündigt, 3,7 Millionen Euro zur Unterstützung von Sensibilisierungsmaßnahmen in den Mitgliedstaaten bereitzustellen, mit denen auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht wird. Ferner will sie 11,4 Millionen Euro für Nichtregierungsorganisationen und andere Organisationen bereit stellen, die mit Opfern arbeiten.