60 Jahre EU in Bonn

60-jahre-EU-briefmarke-248Die Regionalvertretung der EU-Kommission in Bonn feierte am Mittwoch ihren 60. Jubiläum

Unter den Gratulanten waren Kommissionsvizepräsident Günther Oettinger, Georg Streiter als Stellvertretender Sprecher der Bundesregierung und der Bonner Oberbürgermeister Nimptsch.

Die Bonner Vertretung war die erste europaweit. Am 1. März 1954 hatte der erste Leiter der Bonner Vertretung, Karl Mühlenbach, seine Büroräume bezogen. Vor ihm lag eine wirkliche Pionierarbeit. Knapp vier Jahre zuvor hat die Verkündung des Schuman-Plans am 9. Mai 1950 zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) geführt. Die Schaffung dieser "Montanunion" zwischen den ersten sechs Mitgliedern Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten legte den Grundstein für die europäische Integration. Jahrhundertelang verfeindete Nationen schufen die erste supranationale Institution der Geschichte: die Hohe Behörde der EGKS, die später in der Europäischen Kommission aufging.

Günther Oettinger hob die Einzigartigkeit des Konstrukts Europäische Union hervor. "Auf keinem andern Kontinent wird auch nur annähernd so zusammengearbeitet. Nicht in Asien, nicht in Amerika, nicht in Afrika." Er wünschte der "kleinen Botschaft in Bonn weiterhin diese beachtliche Präsenz in der Region, und viel Erfolg."

Das Ziel der Bonner Vertretung war 1954 wie heute dasselbe: die Information der Öffentlichkeit vor Ort in den Mitgliedstaaten über die Montanunion (heute die EU) und ihre Politik auf der einen und die Unterrichtung der Hohen Behörde (heute der Europäischen Kommission) über die öffentliche Meinung in den jeweiligen Mitgliedstaaten auf der anderen Seite.

Die Bonner Regionalvertretung unter Leitung von Stephan Koppelberg formt heute gemeinsam mit der Regionalvertretung München und dem Hauptsitz in Berlin die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Sie ist eine von 37 EU-Vertretungen in den 28 EU-Mitgliedstaaten. Darüber hinaus gibt es EU-weit rund 500 Europa-Informationsstellen ("Europe-Direct-Informationszentren"), die allen Interessierten vor Ort Rede und Antwort zu EU-Themen stehen.