Grenzüberschreitender Verkehr soll verbessert werden

Bis 2030 soll in Europa ein transeuropäisches Verkehrsnetz entstehen, bei dem neun zentrale Korridore ganz Europa verbinden

Sechs davon betreffen Deutschland. Die EU-Kommission hat am 15.01.2015 mehrere Studien vorgestellt, wie derzeit der Stand ist und wo investiert werden muss.

EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc sagte: „Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, um bis 2030 ein voll einsatzfähiges Kernnetz und reibungslose Verkehrsströme für Fahrgäste und Güter in der gesamten EU zu gewährleisten. Nun ist es an der Zeit, in TEN-V-Projekte zu investieren und den Nutzen der Fazilität „Connecting Europe" sowie des Investitionsplans der Kommission in Höhe von 315 Milliarden Euro zu maximieren."

Ein Team externer Sachverständiger hat für jeden einzelnen Transeuropäischen Verkehrskorridor eine umfassende Studie durchgeführt. Auf dieser Grundlage werden im Frühjahr 2015 die Europäischen Koordinatoren der Korridore dem Europäischen Parlament, dem Rat und der Kommission Arbeitspläne für das europäische Kernnetz unterbreiten. Diese Pläne müssen durch die unmittelbar beteiligten Mitgliedstaaten genehmigt werden.

Die genehmigten Projekte sollen dann unter anderem über das EU-Verkehrsbudget „Connecting Europe" gefördert werden. Außerdem lässt die EU-Kommission derzeit prüfen, welche Vorhaben aus den transeuropäischen Verkehrsnetzen für den neuen Investitionsplan geeignet sind. Dafür hat sie den ehemalige Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Henning Christophersen und den ehemaligen Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, Europäischer Koordinator für die transeuropäischen Verkehrsnetze, und Carlo Secchi, ebenfalls Europäischer Koordinator, beauftragt. Im Dezember haben sie ihren Zwischenbericht veröffentlicht und ihr Konzept bei der Tagung des Rates „Verkehr" am 3. Dezember 2014 den EU-Verkehrsministern vorgelegt.

Studien für die sechs der neun Korridore, die Deutschland betreffen:

1. Der Nord-Ostsee-Korridor wird deutsche Städte wie Frankfurt (Oder), Berlin, Magdeburg, Hannover und Köln mit Finnland im Norden und den niederländischen Häfen im Westen verbinden. Die Studie finden Sie hier.

2. Der Korridor Orient-östliches Mittelmeer verbindet Rostock, Bremen, Hannover, Magdeburg, Berlin und Dresden mit den Ländern am Schwarzen Meer und am Mittelmeer. Die Studie finden Sie hier.

3. Städte wie Hamburg, Bremen, Hannover, Nürnberg und München werden über den Skandinavien-Mittelmeer Korridor mit Städten von Finnland bis Italien verbunden. Die Studie finden Sie hier.

4. Der Rhein-Alpen-Korridor, eine der meist befahrenen Güterverkehrsstrecken Europas, verbindet wichtige Wirtschaftszentren in der Rhein-Ruhr- und Rhein-Main-Neckar-Region mit den die Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen und Norditalien. Dieser multimodale Korridor umfasst den Rhein als Binnenwasserstraße. Zu den vorrangigen Vorhaben zählen die teilweise bereits fertiggestellten Basistunnel in der Schweiz und ihre Zubringer in Deutschland und Italien. Die Studie finden Sie hier.

5. Mannheim wird durch den Atlantik-Korridor an wichtige französische, spanische und portugiesische Städte angebunden. Die Studie finden Sie hier.

6. Der Rhein-Donau-Korridor, dessen Rückgrat die Binnenwasserstraßen Main und Donau bilden, verbindet die Wirtschaftszentren Straßburg und Frankfurt über Süddeutschland mit Wien, Bratislava, Budapest und schließlich dem Schwarzen Meer. Die Studie finden Sie hier.

Alle Informationen zu dem neuen Verkehrsnetz und alle Studien finden Sie hier.