Breitband in Europa: Tempo immer noch zu langsam

Mehr Rechte für Nutzer der Telekommunikation und Wegfall von Roaming-Gebühren

Breitband-Tarifkunden erhalten in Europa nur 75 Prozent der beworbenen Download-Geschwindigkeit, dies geht aus einer von der EU-Kommission vorgelegten Studien hervor. Während die durchschnittliche Download-Geschwindigkeit dank der Investitionen in die Netze erhöht wurde - von 30 Mbit/s 2013 auf 38 Mbit/s 2014 - besteht weiterhin ein Unterschied zwischen der beworbenen und der tatsächlichen Download-Geschwindigkeit.

Die EU fordert daher von den Telekommunikationsanbietern mehr Transparenz und gibt den Nutzern mit den neuen Regeln zum Binnenmarkt für Telekommunikation mehr Rechte. Nächste Woche wird der Gesetzestext vom Europäischen Parlament angenommen, nachdem bereits im Juni eine Übereinkunft erzielt wurde. Der zwischen Europäischem Parlament und Rat erzielte Kompromiss sieht den Wegfall der Roaming-Gebühren ab Juni 2017 vor. Bei Reisen innerhalb der EU zahlen Mobilfunknutzer dann denselben Preis wie zu Hause - ohne Aufschläge. Im Vorfeld der Annahme wies Kommissionsvizepräsident Andrus Ansip, zuständig für den digitalen Binnenmarkt, darauf hin, dass damit nach intensiven Bemühungen der letzte Schritt erreicht wird, das beste Preis-Leistungsverhältnis für die Europäer zu erzielen.

Die heute vorgelegten Studien bestätigen auch, dass der Zugang zu Breitband erschwinglicher und die Breitbandabdeckung zunehmend besser wird. Dennoch liegt die Abdeckung in großen Teilen Frankreichs, Italiens und Griechenlands bei lediglich 0-35% und auch große Teile Deutschlands haben nur eine unzureichende Breitbandabdeckung.