Mehr Online-Einkäufe durch verbesserte europaweite Paketzusendung

Die Preise für Paketzustellungen ins Ausland durch nationale Postdienste sind fast fünfmal höher als für Paketzustellungen im Inland. Verbraucher und Einzelhändler werden demnach immer noch durch die hohen Kosten für grenzüberschreitende Zusendungen und die Probleme bei der Onlinebestellung in einem anderen Land abgeschreckt. Dabei könnten Verbraucher EU-weit jährlich mehr als 11 Mrd. Euro sparen, wenn sie bei Onlinekäufen aus dem vollen Angebot an Waren und Dienstleistungen auswählen könnten.

EU-Kommissionsvizepräsident Andrus Ansip, zuständig für den digitalen Binnenmarkt, wies darauf hin, dass das Potenzial des E-Commerce bisher nicht ausgenutzt wird. Binnenmarktkommissarin Elżbieta Bieńkowska fügte hinzu: "Unser Ziel ist es, die grenzüberschreitende Versendung von Paketen sowohl für den Einzelnen als auch für kleine und mittlere Unternehmen reibungslos und kostengünstiger zu machen – nicht über Preisregulierung oder Preisobergrenzen sondern durch mehr Transparenz und Wettbewerb." 

Die Erwartungen und Bedürfnisse der Verbraucher und Online-Einzelhändler in Bezug auf Schnelligkeit, Qualität, Zuverlässigkeit und Kosten der Zustellung werden nicht immer erfüllt. Probleme mit der Zustellung machen den Löwenanteil der beim Netzwerk der Europäischen Verbraucherzentren eingehenden Verbraucherbeschwerden über grenzüberschreitende Online-Geschäfte aus. Zustellungsprobleme sind ein wichtiger Faktor für die Entscheidung des Verbrauchers, seinen Online-Kauf abzuschließen oder abzubrechen. Gleichzeitig sind Zustellungen an Verbraucher im elektronischen Handel ein Wachstumsmotor für den europäischen Paketzustellungsmarkt.

Diese Einschränkungen will die Kommission beheben und hat daher die Öffentlichkeit bereits in einem Grünbuch über einen integrierten Zustellungsmarkt für das Wachstum des elektronischen Handels in der EU und in einer Konsultation zur grenzüberschreitenden Paketzustellung um Stellungnahmen gebeten. Zusätzlich hat sie einen Fahrplan für die Vollendung des Binnenmarkts für die Paketzustellung vorgelegt. In ihrer Strategie für den digitalen Binnenmarkt hat die Kommission in diesem Jahr angekündigt, dass sie die Versendung von grenzüberschreitenden Paketen preisgünstiger machen will und im Frühjahr 2016 vorstellen wird, wie Preistransparenz und Regulierung  im grenzüberschreitenden Paketmarkts verbessert werden können.