EU-Reaktion auf Japankatastrophe

Europäische Union stellt Soforthilfe bereit

11-01-03-eu-flaggenAngesichts der dramatischen Lage in Japan nach dem Erdbeben und der Flutwelle richtet sich die Europäische Union auf schnelle und direkte Unterstützung des Landes ein. Derzeit bereitet der Koordinierungsmechnismus für den Katastrophenschutz den abgestimmten Einsatz europäischer Experten für Nuklearunfälle vor und stellt innerhalb der EU-Kommisison ein Expertenteam zusammen, um den Informationsaustausch und schnelle Reaktionen auf mögliche Konsequenzen sicherzustellen. Der Katastrophenschutz verfolgt die Lage direkt von seinen Büros in Bangkok, Jakarta und Manila aus. Bislang hat Japan jedoch noch keine Hilfe angefordert, obwohl derzeit Millionen von Menschen ohne Strom und Wasser sind, und heftige Nachbeben das Land weiterhin erschüttern.

EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat für  Dienstag den 15. März die Vertreter aller 27 nationalen Atomenergiebehörden sowie die Betreiber und Hersteller von Kernkraftwerken zu einer Dringlichkeitssitzung nach Brüssel gerufen. Dabei soll die Situation in Japan und das Szenario eines möglichen ähnlichen Krisenfalls in Europa beraten werden. Oettinger will Informationen aus erster Hand über die Sicherheitsstandards und Kontrollsysteme erhalten. Denn auch in Europa seien "Naturkatastrophen, oder aber Terrrorangriffe, oder Computer-Viren und ein Ausfall des Stromnetzes nicht unvorstellbar", so Energiekommissar Oettinger.

Auch die Bundesregierung hat als erste Konsequenz aus der Nuklearkatastrophe in Japan die Verlängerung der Laufzeiten der 17 deutschen Atomkraftwerke (AKW) für drei Monate ausgesetzt. Die Regierung hatte erst 2010 entgegen Proteste aus der Opposition und der Zivilgesellschaft die Laufzeitverlängerung der AKW beschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigte direkt nach den katastrophalen Ereignissen in Japan, dass Deutschland nicht nur in den nächsten Tagen, sondern sicherlich auch längerfristig alles dafür tun werde um am Wiederaufbau mitzuarbeiten.