Vortrag: Monokulti ist tot

Vierter Vortrag in der Reihe zum Multikulturalismus

Über 90 interessierte Zuhörer und Zuhörerinnen kamen heute zum insgesamt vierten Vortragsabend der Europäischen Horizonte und EUROPE Direct, um Politikwissenschaftler Prof. Claus Leggewie zum Thema „Monokulti ist tot. Der unwiderrufliche Pluralismus moderner Gesellschaften" referieren zu hören. Schon der provokant formulierte Titel der Rede ließ das Publikum die Erwartungen für diesen Abend hoch setzen. Diese konnte der Leiter des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen mit seinem sehr ansprechenden Vortrag zweifelsohne erfüllen.

Prof. Leggewie gab den Zuhörern zunächst einen Einblick in die interkulturelle Arbeit am KWI. Dabei stellte er vor allem Themen wie das „Fremdverstehen", das Verstehen von Kulturellem im Alltag, und die kulturelle Integration an sich vor, mit denen sich die Mitarbeiter am KWI beschäftigen.

Der Begriff des Fremdverstehen spielte auch in seinem weitern Vortrag eine große Rolle. Leggewie charakterisierte Fremdverstehen als ein Kriterium für moderne Gesellschaften. Es gilt Andersartigkeit auch da zu akzeptieren, wo wir sie nicht mögen. Anhand seiner Thesen, die Leitkultur, Multikulturalismus und Interkulturelle Kommunikation behandelten, stellte Leggewie durch soziologische Aufklärung Auswege aus der Identitätsfalle dar, in die unsere heutige Gesellschaft hinein geraten ist.
Leggewie forderte ein urbanes Modell, das den bisherigen Angstdiskurs endlich beendet. Um es mit seinen Worten zu sagen: „Ich bin ich, Du bist Du und daran ändert sich nichts!"

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den Infostand des EUROPE DIRECT Büros, an dem Nina Šehović und André Schneider den Gästen umfangreiches Material zum Thema anboten.