Eine repräsentative Eurobarometer-Umfrage im April zum Thema Jugend und Demokratie zeigt eine aktive Beteiligung junger Menschen am bürgerschaftlichen und demokratischen Leben. 64 Prozent der jungen Menschen (zwischen 15 und 30 Jahren) gaben an, in den vergangenen 12 Monaten an den Aktivitäten einer oder mehrerer Organisationen teilgenommen zu haben. 48 Prozent haben Maßnahmen ergriffen mit dem Ziel, gesellschaftlich etwas zu verändern – sei es durch das Unterzeichnen einer Petition, durch die Teilnahme an einer Kundgebung oder durch ein Schreiben an Politiker*innen. Die wichtigsten Themen dabei waren: Menschenrechte (34 Prozent), Klimawandel und Umwelt (33 Prozent), Gesundheit und Wohlergehen (29 Prozent) sowie gleiche Rechte unabhängig von Geschlecht, Rasse oder Sexualität (29 Prozent).
Zwei Drittel wollen wählen gehen
Mit Blick auf die Europawahl Anfang Juni gaben 64 Prozent der jungen Menschen an, dass sie wählen gehen wollen. 38 Prozent gaben an, Wählen sei das wirksamste Mittel, sich Gehör zu verschaffen. 19 Prozent sagten, sie seien nicht politisch interessiert. 13 Prozent gaben an, ihre Stimme bei der Wahl nicht abgeben zu wollen.
Mitsprache und Mitgestaltung zum Wohle der europäischen Demokratie
Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission Margaritis Schinas sagte: „Diese Eurobarometer-Umfrage zu Jugend und Demokratie gibt Hoffnung. Das Engagement junger Europäerinnen und Europäer bei den Europawahlen ist für die Zukunft unserer Union von entscheidender Bedeutung. Indem sie ihre Stimme abgeben, können sie die politischen Maßnahmen mitgestalten, die ihr Leben prägen. Bei den Wahlen 2019 ist die Beteiligung junger Menschen erheblich gestiegen. In den derzeitigen turbulenten Zeiten bin ich optimistisch, dass wir 2024 auf diesem positiven Trend aufbauen werden, damit unsere europäische Demokratie gedeihen kann.“
Jugend-Kommissarin Iliana Ivanova sagte: „Mit unserer jüngsten Jugendkommunikation haben wir Wege aufgezeigt, wie junge Menschen stärker in Politik und Entscheidungsfindung eingebunden werden können. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sie ein Mitspracherecht bei Entscheidungen haben, die ihr Leben prägen. Deshalb ist es ermutigend, diese Ergebnisse zu sehen, die zeigen, dass viele junge Menschen aktiv und engagiert sind und wählen wollen. Es gibt jedoch immer noch zu viele, die nicht an einer Beteiligung am demokratischen Prozess interessiert sind. Wir müssen sie einbinden und dafür sorgen, dass auch ihre Stimme gehört wird.“
Hintergrund
Die Flash-Eurobarometer-Umfrage 545 „Jugend und Demokratie“ wurde zwischen dem 3. April und dem 12. April 2024 durchgeführt. Es war eine repräsentative Stichprobe von 26 189 jungen Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren in den 27 Mitgliedstaaten. Es handelt sich um eine computergestützte Internetbefragung (CAWI).
Die Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage werden in die Arbeit der Europäischen Kommission einfließen, wie sie in der Mitteilung der Kommission über die Folgen des Europäischen Jahres der Jugend dargelegt ist. Die Kommission hat einen EU-Jugendkoordinator ernannt und richtet derzeit einen Jugendcheck im politischen Entscheidungsprozess der EU ein. Im Rahmen der Europäischen Jugendwoche im April 2024 veranstalteten sowohl Vizepräsident Margaritis Schinas als auch Kommissarin Iliana Ivanova jugendpolitische Dialoge. Die Teilhabe am demokratischen Leben, die gemeinsamen europäischen Werte und das bürgerschaftliche Engagement stehen im Mittelpunkt der Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps.
Weitere Informationen:
- Quelle: EU-Meldung
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