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Chemnitz: bunte Eröffnungsfeier als Kulturhauptstadt Europas

„C the Unseen“ lautet das Motto des Europäischen Kulturhauptstadtjahres Chemnitz 2025, das am Samstag offiziell mit einer großen Eröffnungsparty mit 80.000 Gästen und mehreren Bühnen in der Stadt eröffnet wurde. Die Menschen aus Chemnitz und den 38 Kommunen der Kulturhauptstadtregion präsentieren bis Ende November 2025 ein umfangreiches Programm mit 223 Projekten und über 1000 Veranstaltungen.

Glenn Micallef, EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport hat neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, an der Eröffnungsfeier in Chemnitz teilgenommen und gratulierte der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern.

In seiner Rede zum Festakt wies der Kommissar darauf hin, dass die EU Chemnitz seit mehr als drei Jahrzehnten dabei unterstützt, die reiche kulturelle Vergangenheit der Stadt wieder in die Zukunft zu führen. Die Ernennung von Chemnitz zur Kulturhauptstadt sei ein weiteres wichtiges Kapitel in der europäischen Geschichte der Stadt. „Europas Kulturschaffende sind Akteure des Wandels zum Guten, in unseren Gesellschaften und unseren Demokratien. Wo immer eine vielfältige Kulturlandschaft aufblüht, wird Populismus und Extremismus der Nährboden entzogen. Und wo immer vielfältige Kulturlandschaft gedeiht, verschwinden auch Desinformationsnarrative spurlos.“ Micallef betonte, dass Versammlungs- und Meinungsfreiheit europäische Werte und ein fester Bestandteil unserer europäischen Demokratie sind. Das gelte genauso für die künstlerische und kulturelle Freiheit. „Die Kulturhauptstädte Europas sind gelebte Demokratie. Die Kulturhauptstadt Europa 2025 in Chemnitz ist gelebte Demokratie.“

Glenn Micallef hat der Stadt während des Festakts den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Melina-Mercouri-Preis überreicht. Um ausgewählt zu werden, musste Chemnitz ein Kulturprogramm mit einer starken europäischen Dimension auflegen. Der Preis wird im Rahmen des Programms „Kreatives Europa“ finanziert und erinnert an Melina Mercouri, die als griechische Kulturministerin die Initiative „Kulturhauptstadt Europas“ ins Leben gerufen hat. Diesen Titel, der 1985 erstmals an Athen vergeben wurde, haben mittlerweile über 70 Städte in Europa erhalten. In diesem Jahr trägt neben Chemnitz auch Nova Gorica in Slowenien den Titel. 2025 wird auch der 40. Jahrestag der Initiative Europäische Kulturhauptstadt begangen.

Auftakt in Chemnitz mit einer großen Eröffnungsparty

Die Chemnitzer Innenstadt wurde am 18. Januar auf drei Bühnen und zahlreichen Veranstaltungsflächen bespielt mit Konzerten, Performances und Mitmachaktionen vieler Chemnitzerinnen und Chemnitzer sowie bekannter nationaler und internationaler Künstler:innen. Beim Programmschaufenster in der Stadthalle haben 10.000 Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit genutzt, mehr als 60 der 223 geplanten Kulturhauptstadtprojekte kennenzulernen. Das Herzstück des Eröffnungstages war die Eröffnungsshow um 19.00 Uhr auf der großen Bühne am Karl-Marx-Monument. In der Show traten Künstlerinnen und Künstler aus Chemnitz und ganz Deutschland auf, die sich über ihre Kunst hinaus für gesellschaftspolitische Veränderungen engagieren und sich gegen Revanchismus, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus positionieren. Die international und national renommierten Musikerinnen und Musiker Bosse, Paula Carolina und Fritz Kalkbrenner gehören neben vielen anderen auch dazu. Im Anschluss an die Bühnenshow gab es einen Rave vor dem Rathaus und Aftershowpartys in den Clubs der Stadt.

Mit dem Opening startete Chemnitz in eine Feier des europäischen Miteinanders, die elf Monate andauern wird. Das Titeljahr als Kulturhauptstadt Europas wird am 1. Advent enden.

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