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“Choose Europe for Science”: Initiative wird vorgestellt

Europa als Magnet für Forschende: Kommissionspräsidentin von der Leyen stellt „Choose Europe for Science“ vor

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat anlässlich einer Grundsatzrede zu Forschung und Wissenschaft in Europa an der Pariser Sorbonne die ersten Elemente der Initiative „Choose Europe“ vorgestellt. Mit der Initiative will die Kommission sicherstellen, dass Europa in der Grundlagenforschung weiterhin eine Vorreiterrolle einnimmt und bei besonders wichtiger Technik führend ist. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forschende und hochqualifizierte Arbeitskräfte sollen sich für Europa entscheiden.

Wissenschaft in Europa bleibt offen und frei 

Die Kommissionspräsidentin kündigte ein neues Gesetz über den europäischen Forschungsraum an und sagte: “Unsere vorrangige Aufgabe besteht erst einmal darin, dafür zu sorgen, dass die Wissenschaft in Europa offen und frei bleibt. Dies ist unser Markenzeichen. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um es zu erhalten – mehr denn je. Wir wollen den freien Austausch von Wissen und Daten in ganz Europa stärken – ebenso wie wir es für Waren, Talente und Kapital in unserem Binnenmarkt tun. Und wir wollen die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung in einem neuen Gesetz über den Europäischen Forschungsraum verankern. Auch in einer Zeit, in der die Bedrohungen in der ganzen Welt zunehmen, wird Europa kompromisslos zu seinen Grundsätzen stehen. Europa muss die Heimat der akademischen und wissenschaftlichen Freiheit bleiben.“

Anreize über Finanzierung setzen

Um die Initiative „Choose Europe“ zu stärken und Europa für einen Magneten für Forscherinnen und Forscher zu machen wird die Kommission ein neues Paket von 500 Millionen Euro für den Zeitraum 2025-2027 vorlegen. Ziel ist es, die herausragendsten Köpfe aus Europa und der ganzen Welt zu unterstützen. „Wir sind bestrebt, im Rahmen des Europäischen Forschungsrates eine neue „Superfinanzhilfe“ mit siebenjähriger Laufzeit auf die Beine zu stellen, um Spitzenforschern eine längerfristige Perspektive zu bieten“, sagte die Kommissionspräsidentin. Über das Pilotprojekt „Choose Europe“ wird auch die Unterstützung von Nachwuchswissenschaftlern im Rahmen des „Maria Skłodowska-Curie“-Programms verstärkt. Wer sich für Europa entscheidet, erhält höhere Vergütungen und längere Verträge. 

Erstes europäisches Innovationsgesetz und eine Start-up- und Scale-up-Strategie

Damit der Weg von wissenschaftlichen Durchbrüchen hin zu transformativen Innovationen und Geschäftsmöglichkeiten beschleunigt wird, wird die Kommission ein erstes europäisches Innovationsgesetz und eine Start-up- und Scale-up-Strategie vorlegen. Ziel es, regulatorische und andere Hindernisse zu beseitigen und den Zugang zu Risikokapital für innovative europäische Start-ups und expandierende Jungunternehmen zu erleichtern.

3 Prozent des BIP bis 2030 für Forschung und Entwicklung

Mittel- und langfristig, d.h. bis zum Jahr 2030, will die Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten erreichen, dass 3 Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung investiert werden. Die Kommissionspräsidentin kündigte auch ehrgeizige Vorschläge zur Finanzierung von Forschung und Innovation im nächsten Finanzrahmen an. 

Neues Zeitalter der Innovation und schöpferischen Kreativität

Die Kommission wird es der Forschung einfacher und attraktiver machen, nach Europa zu kommen und wird Verfahren für Einreise und Aufenthalt von Forschenden beschleunigen. Bereits jetzt verfügt Europa über eine ausgezeichnete Plattform, die Forscherinnen und Forscher weltweit mit Tausenden von Stellen in Europa verbindet und Unterstützung bei der Erteilung von Visa sowie Karriereberatung bietet. Von der Leyen betonte: „Jetzt wollen wir öffentliche und private Einrichtungen dabei unterstützen, dass sie hochqualifizierte Arbeitskräfte und Forscher leichter ansprechen können und die Einreise von Spitzenforschern beschleunigen und vereinfachen. Denn wenn wir die Besten aus der ganzen Welt zusammenbringen, bringen wir auch das Beste aus Europa hervor.“

Hintergrund

An der Konferenz in Paris nehmen auch Exekutiv-Vizepräsident Stéphane Séjourné, zuständig für Wohlstand und Industriestrategie, sowie Exekutiv-Vizepräsidentin Roxana Mînzatu, zuständig für soziale Rechte und Kompetenzen, hochwertige Arbeitsplätze und Vorsorge und EU-Kommissarin Ekaterina Sachariewa, zuständig für Start-ups, Forschung und Innovation, teil. Es geht darum, die strategische Bedeutung der Forschung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum Europas zu unterstreichen.

Bereits in ihrer Rede beim EVP-Kongress in Valencia hatte Kommissionspräsidentin von der Leyen kürzlich betont, dass Wissenschaftlerinnen und Forscher aus der ganzen Welt in Europa eine Heimat finden könnten. 

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