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COVID-19-Impfstoff: Kommission und CureVac schließen Sondierungsgespräche ab

Die Europäische Kommission hat Sondierungsgespräche mit dem Tübinger Unternehmen CureVac über den Ankauf eines potenziellen Impfstoffs gegen COVID-19 abgeschlossen. Auf der Grundlage des geplanten Vertrags könnten alle EU-Mitgliedstaaten den Impfstoff erwerben, und er könnte Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen gespendet oder an europäische Länder weitergegeben werden. Zuvor waren bereits Gespräche mit Sanofi-GSK bzw. Johnson & Johnson positiv verlaufen. Mit AstraZeneca hatte die Kommission in der vergangenen Woche eine Vereinbarung über eine Abnahmegarantie unterzeichnet.

ImpstoffUrsula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärte: „Die Europäische Kommission kommt ihrer Zusage nach, Europa und der Welt rasch Zugang zu einem sicheren Impfstoff zu gewährleisten, der uns vor dem Coronavirus schützt. Jede Gesprächsrunde, die wir mit der pharmazeutischen Industrie abschließen, bringt uns unserem Ziel, das Virus zu besiegen, näher. Bald werden wir mit CureVac, dem innovativen europäischen Unternehmen, das bereits früher EU-Mittel für die Herstellung eines Impfstoffs in Europa erhalten hat, eine Vereinbarung treffen. Und unsere Verhandlungen mit anderen Unternehmen werden fortgesetzt, um die Technologie zu finden, die uns alle schützt.“

Die Kommission wird voraussichtlich über einen vertraglichen Rahmen für den Ankauf von zunächst 225 Millionen Dosen im Namen aller EU-Mitgliedstaaten verfügen, die von CureVac geliefert werden, sobald sich ein Impfstoff als sicher und wirksam gegen COVID-19 erwiesen hat. Die Kommission steht in intensiven Gesprächen mit weiteren Impfstoffherstellern.

CureVac ist ein europäisches Unternehmen, das eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung einer völlig neuen Impfstoffklasse auf Basis von Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) einnimmt, die von lipidbasierten Nanopartikeln in die Zellen transportiert wird. Die Impfplattform wurde im Verlauf der vergangenen zehn Jahre entwickelt. Grundprinzip ist der Einsatz dieses Moleküls als Informationsträger, mit dessen Hilfe der Körper selbst seine eigenen Wirkstoffe zur Bekämpfung verschiedener Krankheiten erzeugen kann.

Die heute abgeschlossenen Sondierungsgespräche sollen zu einer Abnahmegarantie führen, die aus dem Soforthilfeinstrument finanziert wird, das eigene Mittel für die Schaffung eines Portfolios potenzieller Impfstoffe mit unterschiedlichen Profilen und von verschiedenen Herstellern vorsieht.

Hintergrund

Am 6. Juli unterzeichneten die Europäische Investitionsbank und CureVac eine Vereinbarung über ein Darlehen in Höhe von 75 Mio. Euro für die Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen in großem Maßstab, die auch den von CureVac gegen COVID-19 entwickelten Impfstoffkandidaten einschließt.

Der heutige Abschluss der Sondierungsgespräche mit CureVac ist ein wichtiger Schritt hin zur Unterzeichnung einer Abnahmegarantie und damit zur Umsetzung der von der Kommission am 17. Juni 2020 angenommenen Europäischen Impfstrategie. Ziel dieser Strategie ist es, innerhalb von 12 bis 18 Monaten hochwertige, sichere, wirksame und erschwingliche Impfstoffe für alle europäischen Bürgerinnen und Bürgern zu sichern. Zu diesem Zweck vereinbart die Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten Abnahmegarantien mit Impfstoffherstellern, die den Mitgliedstaaten das Recht einräumen, eine bestimmte Anzahl von Impfstoffdosen zu einem bestimmten Preis zu erwerben, sobald ein Impfstoff verfügbar wird.

Die Europäische Kommission setzt sich zudem dafür ein, dass jeder, der einen Impfstoff benötigt, ihn auch erhält – überall in der Welt und nicht nur zu Hause. Keiner wird sicher sein, bevor nicht alle sicher sind.

Deshalb hat die Kommission seit dem 4. Mai 2020 im Rahmen der weltweiten Coronavirus-Krisenreaktion, der globalen Aktion für den universellen Zugang zu Tests‚ Behandlungen und Impfstoffen gegen das Coronavirus und für die weltweite Erholung, fast 16 Mrd. Euro mobilisiert.

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