Sechs innovative Projekte zur Herstellung von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge sollen insgesamt 852 Millionen Euro an Zuschüssen aus dem Innovationsfonds erhalten. Unter den geförderten Projekten befinden sich zwei in Baden-Württemberg. Die Mittel für die Förderung stammen aus den Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS).
Bei den ausgewählten Projekten handelt es sich um strategische Investitionen, die den Übergang Europas zu einer sauberen, wettbewerbsfähigen und widerstandsfähigen industriellen Basis unterstützen. Gleichzeitig sollen sie helfen, die Abhängigkeit von Einfuhren zu verringern und die Entwicklung sauberer Technologien zu fördern.
Die sechs ausgewählten Projekte
- ACCEPT Automotive Cells Company Europäischer Produktionsstart mit Sitz in Frankreich (Automotive Cells Company ACC)
- AGATHE – Advanced Gigafactory Aiming at Tempering Treibhausgase Emissions, mit Sitz in Frankreich (Verkor)
- CF3_at_Scale – Skalierung innovativer Herstellungsverfahren für Hochleistungszellen mit Sitz in Deutschland (Cellforce Group)
- NOVO One – NOVO One Gigafactory mit Sitz in Schweden (NOVO Energy)
- WGF2G – Willstätt GigaFactory 2 GWh mit Sitz in Deutschland (Leclanché)
- 46inEU – Powering the Future – 46 Zylinder, unendliche Möglichkeiten in Europa, mit Sitz in Polen (LG Energy Solution)
Die Projekte in Deutschland
„CF3_at_Scale: Skalierung innovativer Fertigungsprozesse für Hochleistungszellen“ der Cellforce Group GmbH in Kirchentellinsfurt in Baden-Württemberg
Das Projekt zielt darauf ab, die Produktionskapazität für innovative, leistungsstarke Batteriezellen mit Silizium/Kohlenstoff-Anoden und hoch nickelhaltigen Kathoden auf 1,6 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr zu steigern. Der Produktionsprozess wird mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit entwickelt.
Die enge Zusammenarbeit mit europäischen Anlagenlieferanten wird eine hohe Gesamtanlageneffizienz und die schnelle Optimierung der Produktionsprozesse ermöglichen und so eine effiziente und flexible industrielle Einführung unterstützen.
Der Projektträger strebt eine führende Position auf dem europäischen Markt für Elektromobilität an. Dies soll durch den Nachweis der Machbarkeit einer industriellen Produktion fortschrittlicher Batteriezellen mit geringer Umweltbelastung und wettbewerbsfähigen Kosten innerhalb der europäischen Produktionslandschaft erreicht werden.
„WGF2G: Willstätt GigaFactory 2 GWh“ der Leclanché GmbH in Willstätt in Baden-Württemberg
Das Projekt zielt darauf ab, einen ersten vollständig PFAS-freien Herstellungsprozess für Lithium-Ionen-Batteriezellen in einer skalierbaren, hocheffizienten Produktionsumgebung in eine industrielle Fertigung zu überführen, mit einer angestrebten Produktionskapazität von 2 Gigawattstunden (GWh) bis 2030. Die daraus resultierenden Batteriezellen werden sicher, nachhaltig und kostengünstig sein.
WGF2G basiert auf einer bahnbrechenden Innovation: einer vollständig wasserbasierten, PFAS-freien Elektrode mit reduziertem Kobaltgehalt, die sowohl für Nickel-Mangan-Kobalt- (NMC) – einschließlich hochnickelhaltiger Varianten – als auch für Lithium-Eisenphosphat- (LFP) Zellen geeignet ist. Diese Technologie eliminiert schädliche Chemikalien und reduziert die Kosten, den Energieverbrauch und den CO2-Fußabdruck der Batterieproduktion erheblich.
Nächste Schritte
Es wird erwartet, dass die erfolgreichen Antragsteller ihre jeweiligen Finanzhilfevereinbarungen mit der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) im dritten Quartal 2025 unterzeichnen.
Alle Projekte sollen vor 2030 in Betrieb genommen werden. Die Förderung deckt sowohl ihre Investitions- als auch ihre operativen Ausgaben ab und wird ausgezahlt, wenn die Meilensteine des Projekts erreicht wurden. Ein Teil der Auszahlung kann vor Inbetriebnahme erfolgen, um die Investitionsphase des Projekts zu unterstützen. In den ersten zehn Betriebsjahren sollen sie die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) um etwa 91 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent senken. Nach Abschluss dieser Projekte werden diese Projekte über eine kombinierte Produktionskapazität von rund 56 Gigawattstunden (GWh) EV-Batteriezellen pro Jahr verfügen.
Hintergrund
Diese Finanzhilfen folgen auf eine erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Batterien, die im Dezember 2024 eingeleitet wurde.
Im Rahmen dieser Aufforderung wurden 14 Vorschläge aus acht Ländern eingereicht, von denen 13 die Förderkriterien der Aufforderung erfüllten. Die sechs ausgezeichneten Projekte wurden anhand einer Bewertung durch unabhängige Sachverständige anhand von sieben Zuschlagskriterien ausgewählt: Innovationsgrad der Projekte; ihr Potenzial zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, einschließlich des CO2-Fußabdrucks des Herstellungsprozesses selbst; operative, finanzielle und technische Reife; Replizierbarkeit; Beitrag zur Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz der EU.
Für weitere Informationen
- EU-Meldung
- Frage & Antworten
- Projektbeschreibungen
- Ergebnisse früherer Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen aus dem Innovationsfonds
- Innovationsfonds-Projektportfolio
- Dashboard zu Projekten des Innovationsfonds
- EU-Emissionshandelssystem (EHS)
- Umsetzung des europäischen Grünen Deals
- Kurzlink: https://ogy.de/Batterie
