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EU-Südafrika: Global Gateway und Forschungskooperation

Vor dem Gipfeltreffen zwischen der EU und Südafrika am 13. März in Kapstadt hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Partnerschaft beider Seiten bekräftigt. Die Kommissionspräsidentin erklärte: „Die geopolitische Landschaft ist im Wandel. Daher braucht es starke Partnerschaften mehr denn je. Ich gehe mit einem Ziel nach Kapstadt: die Stärkung unserer einzigartigen Beziehungen mit Südafrika in allen Bereichen. Ich will so unsere Zusammenarbeit beim Handel, bei den kritischen Rohstoffen und der sauberen Energie voranbringen und im Rahmen von Global Gateway neue Investitionen tätigen. Meine Botschaft ist klar: Europa schätzt seine Partnerschaft mit Südafrika, genau wie ich meine Freundschaft mit Präsident Ramaphosa schätze. Südafrika kann auf Europa zählen. Und ich weiß, dass Europa auf Südafrika zählen kann.“

8. bilateraler Gipfel

Präsidentin Ursula von der Leyen und Präsident António Costa nehmen am 13. März am achten bilateralen Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und Südafrika in Kapstadt teil. Dies ist das erste Gipfeltreffen seit 2018. Auf dem Gipfeltreffen hat Europa die Gelegenheit, sein Bekenntnis zu der einzigartigen Partnerschaft mit Südafrika zu bekräftigen. Die Veranstaltung ist auch ein wichtiger Anlass, um den südafrikanischen G20-Vorsitz zu unterstützen und das diesjährige Gipfeltreffen zwischen der EU und der Afrikanischen Union vorzubereiten.

Strategische Investitionen von beiderseitigem Interesse

Die EU und Südafrika werden besprechen, wie die Handels- und Investitionsbeziehungen auf der Grundlage gemeinsamer Interessen an sauberen Technologien und nachhaltigen Lieferketten weiter ausgeweitet werden können. In diesem Zusammenhang wird Präsidentin von der Leyen auch erörtern, wie die Beziehung im Rahmen der neuen EU-Handelsabkommen vorangebracht werden kann. Der Schwerpunkt wird dabei auf Investitionskooperation, sauberer Energie, Kompetenzen und Technologie liegen.

Global Gateway: Investitionen werden gefördert

Auf dem Gipfeltreffen wird Präsidentin von der Leyen ein „Global-Gateway-Investitionspaket“ der EU mit Südafrika ankündigen, mit dem für beide Seiten vorteilhafte Investitionen durch Finanzhilfen und öffentliche und private Darlehen von europäischen und lokalen Finanzinstituten gefördert werden. Das Investitionspaket stützt sich auf drei Bausteine, die im Einklang mit den gemeinsamen Prioritäten Südafrikas und der EU stehen:

  • Unterstützung der gerechten Energiewende durch Investitionen in Projekte für grünen Wasserstoff, lokale Verarbeitung und Weiterverarbeitung kritischer Mineralien, Entwicklung der Kompetenzen von Arbeitskräften vor Ort und Schaffung von Arbeitsplätzen für eine grüne Wirtschaft.
  • Stärkung der Verkehrsinfrastruktur wie Verkehrskorridore, einschließlich Eisenbahnen und Häfen (Ausbau des strategischen Korridors Nord-Süd), und der grünen Logistik wie Energiespeicherung im Netzmaßstab oder Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs sowie Ausweitung der Digitalisierung durch den Ausbau erschwinglicher Glasfasernetze und der 5G-Infrastruktur.
  • Ausbau der Produktionskapazitäten Südafrikas für Impfstoffe, der lokalen pharmazeutischen Wertschöpfungsketten durch Verbesserung der Qualität von Arzneimitteln und der Kompetenzen im Bereich der Gesundheits- und Impfstoffvorschriften.

Forschungskooperation

Im Rahmen des Gipfeltreffens werden die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der Europäischen Kommission und die südafrikanische Forschungsinfrastruktur für Nuklearmedizin (NuMeRI) auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen, mit der südafrikanische Krankenhäuser dabei unterstützt werden sollen, Krebs schneller zu erkennen und zu behandeln.

Hintergrund

Die EU und Südafrika verbindet seit Beginn der südafrikanischen Demokratie im Jahr 1994 eine starke und konstruktive internationale Partnerschaft. Die EU ist Südafrikas größter Handelspartner und führender ausländischer Investor – ihre Investitionen machen rund 47 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen (ADI) in dem Land aus. Seit 2007 unterhalten die EU und Südafrika eine etablierte strategische Partnerschaft, mit der die bilateralen Beziehungen in allen Sektoren ausgebaut werden.Die EU und Südafrika arbeiten im Bereich Wissenschaft, Technologie und Innovation (WTI) zusammen, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, und entwickeln gemeinsam WTI-Fahrpläne, die auf bestimmte Herausforderungen ausgerichtet sind. Die EU-Mittel für Südafrika belaufen sich auf insgesamt über 3 Milliarden Euro. Damit wird eine Reihe von Bereichen abgedeckt, von Energie, Bildung und Organisationen der Zivilgesellschaft über Arbeitslosigkeit und Gesundheit bis hin zu Forschung und Entwicklung.

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