EU-Meldungen

EU will Kampf gegen Waffengewalt verschärfen

13-10-22 WaffenNeue EU-weite Maßnahmen von der Kommission vorgelegt

Die EU-Kommission will die Bedrohungen durch die illegale Verwendung von Schusswaffen bekämpfen. Dazu hat sie schärfere EU-weite Maßnahmen vorgeschlagen, die die Schwachstellen über den gesamten Lebenszyklus von Waffen – einschließlich Herstellung, Verkauf, Besitz, Handel, Lagerung und Deaktivierung – beheben sollen. Gleichzeitig will die EU-Kommission die traditionsreichen rechtmäßigen Verwendungszwecke wie Sportschießen und Jagd wahren. Dazu erklärte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström: „Wöchentlich erreichen uns neue Nachrichten über Schusswaffengewalt. Dennoch wird die Debatte über die illegale Nutzung von und den illegalen Handel mit Schusswaffen in Europa bedenklich leise geführt. Wir müssen uns hier in Europa anstrengen, um sicherstellen, dass Handfeuerwaffen, Gewehre und Sturmwaffen nicht in die Hände von Kriminellen gelangen."

Gleichzeitig zu der Mitteilung veröffentlichte die EU-Kommission die Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage. Daraus geht hervor, dass 58 Prozent aller Europäer gemeinsame waffenrechtliche Mindestnormen mit europaweiter Geltung befürworten. In Deutschland sind es sogar 75 Prozent, was EU-weit die zweithöchste Zahl ist. Außerdem sprechen sich 66 Prozent der Deutschen für strengere Vorschriften über den Besitz, Kauf und Verkauf von Schusswaffen aus.

In den letzten Jahren haben immer wieder tragische Anschläge mit Schusswaffen in Europa die Aufmerksamkeit erregt. Kein Land bleibt verschont. In der gesamten EU werden jährlich mehr als tausend Menschen durch Schusswaffen getötet, und der Verbleib von einer halben Million Schusswaffen, die in der EU als verloren oder gestohlen gemeldet wurden, bleibt ungeklärt.