EU-Meldungen

EU zieht 2014 fast 2500 gefährliche Produkte aus dem Verkehr

Europäisches Schnellwarnsystem hilft, Verbraucher vor schädlichen Produkten zu schützen

Die EU hat im vergangenen Jahr 2435 Produkte aus dem Verkehr gezogen, da sie eine Gefahr für die europäischen Verbraucher darstellen. Dabei handelte es sich vor allem um Spielzeug, Bekleidung und Modeschmuck. Die meisten gefährlichen Waren (64 Prozent) stammten aus China, 14 Prozent von europäischen Herstellern selbst, davon knapp jedes vierte Produkt aus Deutschland. Diese Zahlen hat die EU-Kommission in ihrem Jahresbericht zum EU-Schnellwarnsystem für gefährliche Produkte veröffentlicht.

Die EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung Vĕra Jourová sagte: "Jedes Produkt in Europa muss für die Bürger sicher sein. Produkte, die Schaden anrichten können, müssen so schnell wie möglich vom Markt genommen werden. Aus diesem Grund haben wir das Schnellwarnsystem geschaffen. Dieses hat sich inzwischen als sehr wirksames Instrument für den Schutz der europäischen Verbraucher erwiesen. Dies ist ein praktisches Beispiel für die Zusammenarbeit in der EU zum Nutzen unserer Bürger."

Von den gefährlichen Produkten machten Spielzeug mit 28 Prozent und Kleidungs-, Textil- und Modeartikel mit 23 Prozent den größten Anteil aus. Verletzungsgefahr, chemisches Risiko und Erstickungsgefahr waren die Risiken, die am häufigsten von diesen Produkten ausgingen. Die Produkte wurden entweder vom Markt genommen oder die Einfuhr in die EU wurde verboten.

Durch das seit 2004 bestehende Schnellwarnsystem tauschen die EU-Mitgliedsstaaten,  Lichtenstein, Island und Norwegen und die EU-Kommission Informationen zu gefährlichen Produkten aus. Erkennt ein Mitgliedsstaat ein gefährliches Produkt und nimmt es vom Markt oder verbietet dessen Einfuhr, erhalten die anderen Mitgliedsländer diese Information durch das Schnellwarnsystem. Diese können dann entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Verbraucher zu schützen, beispielsweise durch die Rücknahme des Produkts oder ein Importverbot. Nicht erfasst von diesem Schnellwarnsystem werden Nahrungsmittel, Arzneien und Medizinprodukte, da es dafür eigene Mechanismen gibt.

2755 solcher Folgeaktionen gab es 2014. Sie werden auch im Schnellwarnsystem vermerkt. Sowohl die Zahl der gefährlichen Produkte, als auch die Zahl der Folgeaktionen ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen: die Zahl der gefährlichen Produkte um drei Prozent, die Zahl der Folgeaktionen um 28 Prozent.  

Verbraucher und Unternehmen können sich selbst in der Internetdatenbank des Schnellwarnsystems zu gefährdenden Produkten informieren. 2014 machten fast zwei Millionen Menschen von diesem Angebot Gebrauch.