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Eurobarometer: Große Mehrheit unterstützt Ziel der Klimaneutralität

Über acht von zehn Menschen in Deutschland und der EU sehen den Klimawandel als sehr ernstes oder ziemlich ernstes Problem, und 84 Prozent der Deutschen und 85 Prozent der Europäer*innen meinen, dass der Kampf gegen den Klimawandel eine Priorität sein sollte, um die öffentliche Gesundheit und die Lebensqualität zu verbessern. 80 Prozent der Deutschen (EU27: 81 Prozent) unterstützen das Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden. Das zeigt eine neue Eurobarometer-Umfrage, die die Europäische Kommission heute veröffentlicht hat. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) meinen, dass die Kosten der durch den Klimawandel verursachten Schäden wesentlich höher sind als die Investitionen, die für einen Übergang zur Klimaneutralität erforderlich sind.

Teresa Ribera, Exekutiv-Vizepräsidentin für einen sauberen, fairen und wettbewerbsfähigen Wandel, erklärte: „Die Europäerinnen und Europäer senden eine starke Botschaft: Sie sorgen sich um das Klima, sie spüren die Risiken und sie glauben an Maßnahmen. Der Green Deal ist kein abstraktes Ziel – er ist ein gemeinsamer Weg zu einem gesünderen Leben, sicherer Energie und einer Wirtschaft, die für die Menschen arbeitet. Diese Umfrage bestätigt, dass die Bürger bereit sind, voranzukommen, und sie erwarten, dass wir mit Klarheit und Ehrgeiz führen. Ihnen zuzuhören bedeutet, den Übergang fair, schnell und in Solidarität und Würde verwurzelt zu gestalten.“

72 Prozent der Deutschen geben an, in den letzten sechs Monaten zur Bekämpfung des Klimawandels beigetragen zu haben. Das sind mehr als im europäischen Vergleich (59 Prozent).

Auf die Frage, wer am besten in der Lage ist, den Klimawandel zu bekämpfen, nannten die Deutschen die nationalen Regierungen (66 Prozent), Unternehmen und Industrie (66 Prozent) sowie die EU (62 Prozent). Fast neun von zehn Befragten (88 Prozent) halten es für wichtig, dass die EU die erneuerbaren Energien ausbaut und die Energieeffizient steigert.

Förderung erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energieautonomie

Fast neun von zehn Europäer*innen halten es für wichtig, dass die EU die Energieeffizienz verbessert, indem sie beispielsweise die Menschen ermutigt, ihr Zuhause zu isolieren, Solarpaneele zu installieren oder Elektroautos zu kaufen. Außerdem sind 75 Prozent der Ansicht, dass es der EU wirtschaftlich zugutekommt und die Energieversorgungssicherheit erhöht, wenn die Einfuhren fossiler Brennstoffe verringert werden.

Dan Jørgensen, Mitglied der Kommission für Energie und Wohnungswesen, erklärte: „Der Klimawandel ist nicht etwas, was erst noch passieren wird, es beeinflusst bereits das Leben der Menschen. Die Europäer sind eindeutig besorgt darüber, und die EU ist da, um Lösungen zu finden. Die Unterstützung unserer Bürgerinnen und Bürger für Maßnahmen zur Steigerung der erneuerbaren Energien, zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Steigerung der Energieversorgungssicherheit durch die Verringerung der Einfuhren fossiler Brennstoffe zu sehen, ist äußerst motivierend und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die EU muss weiterhin eine Vorreiterrolle bei der Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft übernehmen, die die Wettbewerbsfähigkeit sicherstellt und für alle Bürgerinnen und Bürger gerecht ist.“

Förderung von Innovationen

77 Prozent der Europäer*innen sind sich einig, dass die Bekämpfung des Klimawandels Innovationen fördern wird. Mehr als acht von zehn Europäer*innen (84 Prozent) stimmen zu, dass europäische Unternehmen stärker unterstützt werden sollten, um auf dem Weltmarkt für saubere Technologien zu konkurrieren, was die öffentliche Unterstützung für den Clean Industrial Deal zeigt.

Klima in den Medien

Während die Umfrage ergab, dass 84 Prozent der Ansicht sind, dass der Klimawandel durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, stellt mehr als die Hälfte der Europäer*innen (52 Prozent) fest, dass traditionelle Medien keine klaren Informationen über den Klimawandel, seine Ursachen und Auswirkungen liefern. Bei einem breiteren Blick auf die Kommunikationskanäle sind 49 Prozent der Ansicht, dass es schwierig ist, in den sozialen Medien zwischen zuverlässigen Informationen und Desinformationen über den Klimawandel zu unterscheiden. Auch 51 Prozent der Deutschen findet dies schwierig.

Hintergrund

Die Eurobarometer-Umfrage zum Klimawandel lief zwischen dem 18. Februar und dem 10. März 2025. Sie wurde in verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt, insgesamt 26.319 EU-Bürgerinnen- und Bürger wurden befragt.

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