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Gemeinsamer Kulturerbe-Datenraum in Europa

Alle Denkmäler und Stätten, Objekte und Artefakte des kulturellen Erbes sollen für künftige Generationen digital erhalten werden. Dafür hat die EU-Kommission einen gemeinsamen europäischen Datenraum für das kulturelle Erbe empfohlen.

„Der tragische Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris hat gezeigt, wie wichtig es ist, Kultur digital zu bewahren, und die Lockdowns haben die Notwendigkeit eines virtuell zugänglichen Kulturerbes deutlich gemacht“, sagte Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission. „Eine robuste Dateninfrastruktur in Verbindung mit einem einfachen Datenpooling und -austausch sind die notwendigen Bestandteile eines gemeinsamen europäischen Datenraums für das kulturelle Erbe." Grundlage soll die digitale Kulturplattform Europeana sein.

Das für den Binnenmarkt zuständige Kommissionsmitglied, Thierry Breton, ergänzte: „Wir müssen die beispiellosen Möglichkeiten nutzen, die Technologien wie 3D, künstliche Intelligenz oder virtuelle Realität bieten, um die digitale Transformation des Kultursektors zu beschleunigen. Die hochwertigen Daten werden zu einem reichhaltigen Datenraum beitragen und die Innovation und Schaffung neuer Dienstleistungen und Produkte zum Nutzen aller Europäer fördern."

Die Europeana soll Museen, Galerien, Bibliotheken und Archiven in ganz Europa ermöglichen, digitalisierte Bilder des kulturellen Erbes wie 3D-Modelle historischer Stätten und qualitativ hochwertige Scans von Gemälden gemeinsam zu nutzen und weiterzuverwenden. DieKommission ermutigt die Mitgliedstaaten, bis 2030 alle Denkmäler und Stätten zu digitalisieren, die stark gefährdet sind, und die Hälfte der von Touristen stark frequentierten Stätten.

Europeana ermöglicht derzeit den Zugang zu 52 Millionen Kulturerbe-Gütern. 97,5 Prozent der Kulturgüter sind Bilder und Texte, wogegen audiovisuelle Inhalte nur 2,47 Prozent und 3D-Objekte nur 0,03 Prozent ausmachen.

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