EU-Forschungskommissarin Sachariewa in Berlin beim Auftakt der Hightech-Agenda Deutschland
Die Hightech Agenda ist Deutschlands Plan für den Aufbruch bei Supercomputern, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Fusion, Biotech und klimaneutraler Mobilität. Ekaterina Sachariewa, Kommissarin für Start-Ups, Forschung und Innovation, war bei der Auftaktveranstaltung der Hightech-Agenda in Berlin und traf mit Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundesforschungsministerin Dorothee Bär zusammen. Sachariewa stellte die europäische Perspektive für eine erfolgreiche Innovations- und Technologiepolitik und die europäische Strategie für Start-ups und Scale-ups vor.
Gemeinsam ein Europa bauen, in dem Innovationen gedeihen
Ekaterina Sachariewa sagte: „Gemeinsam, mit Initiativen wie der Hightech Agenda, bauen wir ein Europa, in dem Innovationen gedeihen. Offen, selbstbewusst, nachhaltig und wertebasiert.“ Die Hightech-Agenda baue auf Deutschlands starken Grundlagen, seiner industriellen Basis, seinen Talenten und seinen Forschungseinrichtungen von Weltrang auf, so die Kommissarin. Die Kommissarin verwies auf die beeindruckende Erfolgsgeschichte des Supercomputers JUPITER in Jülich. „Er ist ein starkes Symbol für Hightech made in Germany, ermöglicht durch europäische Partnerschaft. Er ist nicht nur der viertschnellste Supercomputer, sondern zugleich einer der nachhaltigsten. Davon wird der ganze Kontinent profitieren“, erklärte sie.
Ziel: Europa als weltbester Ort für Innovationen
Kommissarin Sachariewa machte deutlich, dass es bei diesen Investitionen nicht nur um Wachstum geht, sondern um die Fähigkeit Europas, seine Zukunft selbst zu bestimmen. „Technologische Souveränität bedeutet, dass wir unsere Schlüsseltechnologien hier in Europa entwickeln, produzieren und kontrollieren - entsprechend unseren Werten und unseren Prioritäten. Es geht es um strategische Autonomie durch Innovation. Heute bin ich hier mit einer einfachen Botschaft im Namen Europas: Ihr Ehrgeiz zählt über Ihre Grenzen hinaus. Denn wenn Deutschland sich bewegt, dann bewegt sich auch Europa. Und wenn Deutschland sich modernisiert, dann modernisiert sich auch Europa. Deshalb geht die Hightech-Agenda Hand in Hand mit unseren europäischen Bemühungen. Sie ist eng mit unseren wichtigsten EU-Prioritäten verknüpft. Von der Kernfusion bis zu den Biowissenschaften und von der Technologieentwicklung bis zum Einsatz von neuen Technologien. Und mit unserem von Präsidentin von der Leyen formulierten Auftrag: Europa soll zum weltweit besten Ort für Innovationen werden - und zum besten Ort, um Unternehmen zu gründen und zu vergrößern.“
Europas Unterstützung für Start-ups und Scale-ups: Drei wichtige Beispiele
Die Kommissarin ging auf konkrete Beispiele ein. „Europa ergänzt die Bereitstellung von Mittel für Forschung und Innovation auf nationaler Ebene: Indem es Kooperationen ermöglicht, die sonst unmöglich wären. Wie Forschungskonsortien oder durch die Mobilisierung von Privatkapital. Mit unserer EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups und den Vorschlägen für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen haben wir konkrete Schritte in genau diese Richtung unternommen.
- Für innovative Unternehmen, insbesondere Start-ups and Scale-ups, wird ein neuer EU-weiter Rechtsrahmen geschaffen, das sog. 28. Regime. Sie wird innovativen Unternehmen eine einzige digitale Registrierung in allen 27 Mitgliedstaaten ermöglichen - schnell und effizient. Dadurch wird es für neue Unternehmen einfacher, Europa als ihren Hauptmarkt zu sehen, statt eines Flickenteppichs aus einzelnen nationalen Märkten. Die Gesetzesvorschläge werden im ersten Quartal nächsten Jahres vorgelegt.
- Start-up- und Scale-up-Hubs: Deutschland und Europa verfügen über hervorragende Start-up-Ökosysteme. Ein Beispiel ist München, das mehrfach zum besten europäischen Ökosystem für Start-ups gewählt wurde. Aber auch Paris, Kopenhagen, Delft und Lissabon. Das System für Start-ups und Scale-ups in Europa ist allerdings fragmentiert.
Die Kommission wird die Verbindungen zwischen unseren vielversprechendsten vielversprechenden Ökosystemen und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten verstärken. Zum Beispiel sollte ein Berliner Start-up in der Lage sein, Zugang zu Risikokapital in Kopenhagen haben. Wir wollen daher eine Champions League der besten europäischen Ökosysteme und Anreize für Zusammenarbeit und Konnektivität schaffen. Eine Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für die Startup- und Scaleup-Hubs soll im Dezember veröffentlicht werden.
- Aktuell hat Europa keinen Fonds für die Wachstumsphase. Genau deshalb verlassen viele unserer besten Start-ups Europa, um die Finanzierung zu finden, die sie für ihr Wachstum benötigen. Der neue Scale-up Europe Fund wird dieses Problem angehen. Die Kommission hat hochrangige private Investoren aus ganz Europa zusammengebracht, mit dem Ziel, gemeinsam den Scaleup Europe Fund – einen neuen, milliardenschweren Fonds für Investitionen in die vielversprechendsten europäischen Unternehmen in strategischen Deep-Tech-Bereichen – einzurichten.“
Ziel ist der Aufbau eines dynamischen und wettbewerbsfähigen Start-up- und Scaleup-Ökosystem in ganz Europa. Er wird marktgesteuert sein, mit öffentlichen und privaten Ankerinvestor*innen. Der Fonds soll seine Tätigkeit im April 2026 aufnehmen. Bislang konnten bereits acht private Ankerinvestorinnen gefunden werden, die in den Fonds investieren wollen. Unter ihnen sind europäische europäische Schwergewichte wie Novo Nordisk, Santander Bank, Intensa, Caixa Bank, Wallenberg und der niederländische Pensionsfonds APG. Ekaterina Sachariewa sagte: „Wir haben noch keinen deutschen Ankerinvestor. Ich hoffe, dass dies in den nächsten Wochen noch geändert werden kann!“
Weitere Informationen:
- Quelle: EU-Pressemeldung
- Auftaktveranstaltung
