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Neue europaweite Risikobewertung von Waldbränden schützt Menschenleben und Umwelt

EU-Kommission und Brandexperten aus 43 Ländern haben gemeinsam die erste Bewertung des Waldbrand-Risikos für die gesamteuropäische Region vorgenommen. Die Zusammenarbeit liefert harmonisierte Daten und ermöglicht einen Risiko-Vergleich anhand von Datentrends aus den vergangenen 20 Jahren. Die harmonisierte Methode wird die EU, ihre Mitgliedstaaten und andere Länder beim Schutz von Menschenleben und Umwelt unterstützen.

In verschiedenen Regionen werden unterschiedliche Methoden zur Bewertung von Bränden angewandt. Das kann ein Hindernis bei der Bewertung der Risiken darstellen, und das besonders, wenn grenzüberschreitende Brände mehrere Länder gleichzeitig betreffen. Das neue Instrument kann auf nationaler Ebene Regierungen und Katastrophenschutzbehörden dabei unterstützen, Indikatoren zur Risikobewertung in Präventions-, Schadensbegrenzungs- und Bereitschaftspläne einzubeziehen.

Wo liegt ein mittleres Brandrisiko vor, wo ein hohes?

Die Bewertung des Brandrisikos wird EU-Initiativen wie das Katastrophenschutzverfahren, den EU-Solidaritätsfonds oder die Umsetzung der Verordnung über die Entwicklung des ländlichen Raums unterstützen, um festzustellen, welche Gebiete einem mittleren und hohen Brandrisiko ausgesetzt sind. In diesem Sommer hat die EU Unterstützung in Form von Löschflugzeugen, Personal und Hubschraubern mobilisiert, um den Mitgliedstaaten und EU-Nachbarländern bei der Bekämpfung verheerender Waldbrände über das Katastrophenschutzverfahren und die RescEU-Reserve zu helfen, zur der auch Mittel zur Brandbekämpfung aus der Luft gehören.

Waldbrände betreffen die verschiedenen Regionen der Erde ungleichmäßig. In Europa sind sie sehr besorgniserregend: Allein in der Europäischen Union verbrannte 2019 eine Fläche von mehr als 4.000 Quadratkilometer, im Jahr 2020 waren es 3.400 Quadratkilometer, im Jahr 2021 5.000 Quadratkilometer.

Experten aus Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika

Das neue Bewertungsinstrument entstand in Zusammenarbeit mit der Expertengruppe für Waldbrände (EGFF). Ihr gehören Waldbrandexperten aus 43 Ländern aus Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika an. Die meisten ihrer Mitglieder kommen aus den nationalen Umwelt- und/oder Forstverwaltungen. Der EGFF leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Europäischen Waldbrand-Informationssystem (EFFIS). Das GIS-basierte EFFIS liefert Daten über den Zustand vor einem Brand und über Vorkommnisse und Schäden nach Bränden. Es gibt Vorhersagen zur Brandgefahr bis zu 10 Tage im Voraus und überwacht aktive Brände durch Satellitenbilder. Es enthält auch Daten über verbrannte Flächen und Brandschäden in Europa. Für einige Ländern - wie Portugal, Spanien und Italien - werden diese Daten auch direkt in nationale Brand-Datenbanken eingespeist.

EFFIS hat sich in vielerlei Hinsicht als unschätzbare Hilfe erwiesen. Auf EU-Ebene informiert es das Europäische Koordinierungszentrum für Notfallmaßnahmen (ERCC). Zudem ermöglicht das Informationssystem die Überwachung der Auswirkungen von Waldbränden auf Schutzgebiete wie Natura 2000, unterstützt Klimaanpassungsstrategien und –projekte und hilft bei der Bewertung von Waldbrandschäden für den EU-Solidaritätsfonds.

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