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Neuer EU-Hilfsfonds soll sozial Schwächste unterstützen

Barroso fordert neue Solidaritätsmechanismen

Arm und sozial ausgegrenzt: In der EU leben 40 Millionen Menschen in gravierender materieller Armut. Ein am 24. Oktober von der Kommission vorgeschlagener Fonds soll den am stärksten von Armut betroffenen Menschen helfen. Damit die Unterstützung gezielt auf lokale Bedürfnisse abgestimmt werden kann, sollen die Mitgliedstaaten Vergabekriterien erarbeiten.

Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte: „Wir brauchen neue Solidaritätsmechanismen auf europäischer Ebene und ausreichende Ressourcen, um armen Menschen zu helfen, die sich in vielen Fällen in einer sozialen Ausnahmesituation befinden." László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung und Soziales fügte hinzu: "Der vorgeschlagene neue Fonds wird ein konkretes Beispiel für die Solidarität der EU mit den Schwächsten sein, die die Wirtschafts- und Finanzkrise am härtesten getroffenen hat. Ich hoffe, die Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament verabschieden diesen Vorschlag samt Begleitbudget möglichst bald, damit die Unterstützung ohne Verzögerung bei den Menschen ankommt, die sie brauchen."

43 Prozent der Europäer konnten sich 2010 nicht jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Geflügel oder Fisch (oder der vegetarischen Entsprechung) leisten. 5,7 Millionen Kinder müssen in Europa ohne neue (nicht gebrauchte) Kleidung auskommen. 4,7 Millionen besitzen keine zwei Paar gut passender Schuhe (einschließlich eines Paares wetterfester Schuhe). Aus dem Fonds, für den die Kommission von 2014 bis 2020 ein Summe von 2,5 Milliarden Euro eingeplant hat, würden Programme der Mitgliedstaaten gefördert, über die Nahrungsmittel an die ärmsten Menschen und Kleidung sowie andere wichtige Alltagsgüter an obdachlose Menschen und unter materieller Armut leidende Kinder abgegeben werden. Der Vorschlag wird nun zur Verabschiedung an das Europäische Parlament und den EU-Ministerrat weitergeleitet.